Saarland gegen Reaktor-Ausbau in Cattenom
Bekommt das Atomkraftwerk Cattenom zwei neue Reaktoren? Der Bürgermeister der Gemeinde wirbt dafür, seit Jahren habe man schon Flächen dafür reserviert. In Luxemburg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz sieht man die Pläne erwartungsgemäß kritisch.
Der Bürgermeister von Cattenom, Bernard Zenner, hat dem SR bestätigt, dass er auf dem Gemeindegelände schon seit 2016 Flächen für zwei weitere Atomreaktoren reserviert hat. Dem SR sagte er, vom Betreiber Électricité de France (EDF) habe er bislang noch keine Antwort erhalten.
Entscheidung von Politik vor Ort abhängig
Zenner forderte vom Präsidenten der Region Grand Est, Franck Leroy, er müsse sich jetzt in die Diskussion einschalten. Die EDF mache eine Entscheidung für Cattenom vom Engagement der Politik vor Ort abhängig.
Das hatte die EDF auch dem SR mitgeteilt. Die Präsidenten anderer Regionen, wie der Bretagne oder Haut de France, hätten sich bereits für ihre Standorte stark gemacht.
Luxemburg und Saarland gegen Ausbau
Der französische Staat hat sechs neue Atomreaktoren in Auftrag gegeben. Diese werden voraussichtlich an anderen AKW-Standorten als Cattenom gebaut. Acht weitere können aber dazu kommen. Zenner sagte dem SR, zwei dieser acht sollten in Cattenom errichtet werden.
Unterdessen haben die Regierung in Luxemburg sowie die Landesregierungen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland dem SR mitgeteilt, dass sie keine Informationen über eventuelle neue Reaktoren in Cattenom haben. Alle drei Regierungen sprachen sich gegen einen Ausbau aus.
Luxemburg spricht von einer existenziellen Gefahr für das Land und fordert wie Rheinland-Pfalz die Stilllegung. Das Saarland spricht sich gegen eine Laufzeitverlängerung aus.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 01.03.2023 berichtet.