ZF-Umsatz sinkt um mehr als zehn Prozent
Der Technologiekonzern ZF hat im Jahr 2020 einen Umsatz von 32,6 Milliarden Euro erreicht. Das sind etwa elf Prozent weniger als im Vorjahr. Der Nettoverlust beträgt 741 Millionen Euro.
Das Geschäftsjahr 2020 des Technologiekonzerns ZF war von wochenlangen Stillständen der Produktion geprägt. Zeitweise waren 50.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Das zweite Halbjahr habe dann aber eine positive Umsatzentwicklung gebracht, vor allem aus Asien, teilte der Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider mit. Insgesamt sei 2020 ein ambivalentes Jahr gewesen. ZF habe die Krise allerdings gemeistert und den Wandel zur E-Mobilität weiter beschleunigt.
ZF will bis 2040 klimaneutral werden
Trotz Pandemie hat ZF 2,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Für elektrische Antriebskomponenten liegen demnach bereits Aufträge in Höhe von 14 Milliarden Euro vor. Darin seien auch Aufträge für das Hybrid-Getriebe aus Saarbrücken enthalten, so das Unternehmen.
Der Vorstandsvorsitzende Scheider will den Konzern weiter umbauen und bis 2040 klimaneutral machen. Für 2021 erwartet ZF einen Jahresumsatz von 37 bis 39 Millliarden Euro. Bisher macht der Konzern noch 25 bis 30 Prozent seines Umsatzes mit dem Verbrenner, so das Unternehmen.
Investition in Weiterbildung
Weil auch neue Qualifikationen in der Belegschaft gebraucht werden, kündigte ZF ein Weiterbildungsprogramm für 3000 Beschäftigte an. Die E-Cadamy soll in diesem Jahr starten.
Im Saarland hat das Unternehmen zurzeit 8600 Mitarbeiter, weltweit sind es mehr als 153.000. Im vergangenen Jahr hat ZF in Saarbrücken und Neunkirchen rund zwei Millionen Getriebe gefertigt. 2021 soll der Anteil der Hybrid-Getriebe deutlich steigen.
Verhandlung über neue Produkte
Der ZF-Betriebsrat hatte zuletzt weiter neue Produkte, zum Beispiel in den Bereichen Wasserstofftechnologie oder Sicherheitstechnik, für den saarländischen Standort des Unternehmens gefordert. So sollen langfristig Jobs in Saarbrücken gesichert werden.
Bisher setzt das Unternehmen allerdings eher auf Personalabbau. 15.000 Jobs weltweit sollen wegfallen. Bereits in diesem Jahr wurden in Deutschland 2000, weltweit sogar 6450 Jobs abgebaut. In Saarbrücken haben 100 Beschäftigte Auflösungsverträge unterschrieben, 200 weitere gehen in Altersteilzeit.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.03.2021 berichtet.