Keine Antworten für Ford Saarlouis im Landtag
Ford-Vizepräsident Kieran Cahill war am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages zu Gast. Viel zu sagen hatte er dabei über den Standort Saarlouis aber offenbar nicht. Eine Perspektive mit Ford scheint es dort nur für höchstens 300 Mitarbeiter zu geben.
Seit Ende Juni steht fest: Der Ford-Konzern wird sein neues E-Auto künftig nicht in Saarlouis, sondern in Valencia bauen lassen. Trotz der Entscheidung gibt es viele offene Fragen. Die sollten am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages thematisiert werden.
Dazu war Ford-Vizepräsident Kieran Cahill eingeladen. Knapp drei Stunden lang beantwortete Cahill die Fragen der Abgeordneten. Dennoch blieb er viele Antworten schuldig.
Viel geredet, wenig gesagt
Die Erkenntnisse nach dem Gespräch seien begrenzt, zeigte sich der Ausschussvorsitzende Damhat Sisamci (SPD) enttäuscht. Es habe keine Bereitschaft gegeben, offen mit den Abgeordneten zu reden. Nach wie vor habe Ford keine belastbaren Zahlen vorgelegt, die begründen, warum sich das Unternehmen für Valencia und gegen Saarlouis entschieden hat.
Auch er sei enttäuscht, sagte der industriepolitische Sprecher der CDU, Marc Speicher. Das Treffen habe für ihn nur deutlich gemacht, dass Ford offenbar kein Interesse mehr an Saarlouis hat. Es sei der Eindruck entstanden, dass das, was Ford mit Saarlouis vorhat, maximal 200 oder 300 Beschäftigte binde. Ein konkreter Plan darüber hinaus, so Speicher, sei nicht erkennbar geworden.
Treffen mit Landesregierung
Nach SR-Informationen will Ford nun wohl den Wert des Geländes ermitteln lassen. Auch die Gespräche mit der Landesregierung sollen fortgesetzt werden. Diese Gespräche finden aktuell wöchentlich statt.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) will dabei offenbar den Druck auf Ford erhöhen, nach den Sommerferien ein Konzept für den Standort vorzulegen. Damit könnten dann konkrete Optionen ausgelotet werden, ob und wie das Land das Werk übernehmen könnte.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.07.2022 berichtet.