Gabelstapler fahren durch die Halle eines Warenlagers.  (Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt)

Saarwirtschaft blickt pessimistisch in die Zukunft

  19.12.2022 | 13:40 Uhr

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich laut Ifo wieder verbessert. Der Geschäftsklimaindex sei den dritten Monat in Folge gestiegen. Ganz anders sieht es dagegen im Saarland aus. Nach einer IHK-Umfrage bewertet nur noch ein gutes Drittel der Unternehmen die Geschäftslage als gut oder sehr gut.

Nach Angaben des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) hat sich die Stimmung bei deutschen Unternehmen den dritten Monat in Folge aufgehellt.

„Die deutsche Wirtschaft schöpft zum Weihnachtsfest Hoffnung“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Gefahr einer Gasversorgungskrise habe sich verringert, außerdem berichteten weniger Firmen von Lieferengpässen. Fuest wertet die Umfrageergebnisse als Zeichen, dass die erwartete Rezession milder ausfallen wird als befürchtet.

Saarland gegen den Bundestrend

Im Saarland dagegen hat sich die Stimmung in der Wirtschaft weiter verschlechtert. Die Dezember-Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) unter 300 saarländischen Betrieben ergab, dass nur noch 36 Prozent ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut bezeichnen.

51 Prozent der Unternehmen sehen die Situation als befriedigend an, 13 Prozent bewerten sie als schlecht. „Anders als im Bund kommt die Konjunktur an der Saar im Dezember noch nicht in Schwung“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé.

Thomé: Politik muss Anreize setzen

Trotz der staatlichen Entlastungspakete im Energiebereich sei die Investitions- und Konsumbereitschaft gering, die Gesamtbelastung der Unternehmen und Verbraucher dagegen hoch, so Thomé. Auch von der weltwirtschaftlichen Entwicklung seien trotz einer leichten Entspannung bei den Lieferketten keine größeren Impulse zu erwarten.

Auch der Ausblick für die Saarwirtschaft ist nach IHK-Einschätzung eher trüb: Nur drei Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren, 32 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 65 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Die Politik muss deshalb rasch und entschlossen die Angebotsseite verbessern, um spürbare Anreize für mehr private Investitionen zu setzen“, sagte Thomé.

Neue Quellen für Energie

Die befürchtete schwere Rezession sei zum Glück nicht eingetreten, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, „dass unser bisheriges Wohlstandsmodell, das auf günstigem russischem Gas basierte, so nicht mehr funktioniert“.

Stattdessen brauche es neue Energie- und Rohstoffpartnerschaften mit dem Ziel einer verlässlichen Energieversorgung durch eine breite Diversifikation der Bezugsquellen. Außerdem müssten große Infrastrukturprojekte beschleunigt werden.

Über dieses Thema hat auch die SR 3 Rundschau vom 19.12.2022 berichtet.


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