Umweltbundesamt sieht keine Gefahr durch Windradbrände
Noch ist völlig unklar, welche Auswirkungen der Windradbrand bei Losheim auf die Umwelt hatte. Das saarländische Umweltministerium hält sich bislang bedeckt. Das Umweltbundesamt sieht allerdings keine generelle Gefahr für die Bevölkerung in solchen Fällen.
Kurz vor dem Jahreswechsel war an der Landesstraße L377 auf der Wahlener Platte bei Losheim ein Windrad in Brand geraten. Durch das Feuer brannte die Gondel aus, auch die drei Rotorblätter wurden beschädigt. Die Ursache ist noch nicht sicher geklärt, der Betreiber Saar Repowering vermutete zunächst einen Bremsfehler.
Biotechnologin geht von geringer Gefahr aus
Genauere Erkenntnisse soll ein Gutachten bringen, auch zum möglichen Austritt umwelt- und gesundheitsschädlicher Kohlefaserverbindungen. Das saarländische Umweltministerium hält sich dazu bislang bedeckt. Konkrete Angaben soll es erst in den nächsten Tagen geben.
Das Umweltbundesamt (UBA) sieht im Allgemeinen keine unmittelbaren Gefahren für die Bevölkerung durch Brände durch Windkraftanlagen. Biotechnologin Petra Weißhaupt vom UBA sagte dem SR, die Belastung durch Unfälle sei nur kurzfristig und finde in einem geringen Umfang statt.
Wissenschaftliche Einordnung schwierig
Auch die bei einem Brand ausgetretenen kleinen Kohlefaserverbindungen dürften nur in kleinem Umfang ausgetreten sein, sagte Weißhaupt weiter. Die wissenschaftliche Einordnung sei aber sehr schwer, da in diesem Bereich noch Vieles untersucht werden müsse.
Seit einigen Jahren führt das UBA Studien zu den bei Windkraftanlagen eingesetzten Materialien durch. Dabei habe sich, so Weißhaupt, beim Recycling ein Problem herausgestellt. Ein Vergleich der Stoffe mit Asbest sei aber nicht richtig, da Faserverbindungen eine andere Form und Größe aufweisen würden. Wichtig sei bei der Berücksichtigung der Gefahrenlage auch, dass es in Deutschland nur sehr selten zu solchen Ereignissen komme.
BI fordert mehr als einen Kilometer Abstand
Die der Windkraft kritisch gegenüberstehende Bürgerinitiative „Gegenwind Saar“ sieht positiv, dass ein Unfallgutachten erstellt wird. Gegenüber dem SR bekräftigte sie ihre Forderung nach mehr Vorsichtsmaßnahmen beim Bau der Anlagen. Es müsse genau geklärt sein, welche Materialien eingesetzt würden.
Die Bürgerinitiative geht von einer Gefahr durch herumfliegende Kohlefaserverbindungen aus. Daher müsse auch geprüft werden, ob der Boden im Umkreis der Anlage abgetragen werden muss. Zudem fordern die Kritiker einen Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern von mehr als einem Kilometer.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Mittag vom 17.01.2023 berichtet.