Die Zapfsäule einer Wasserstoff-Tankstelle (Foto: picture alliance/Sebastian Kahnert/zb/dpa)

Hängepartie um Wasserstoff-Tankstelle geht weiter

Kai Forst   15.06.2020 | 13:42 Uhr

Der Bau der ersten öffentlichen Wasserstoff-Tankstelle im Saarland verzögert sich weiterhin. Das bestätigte das Unternehmen H2-Mobility Deutschland dem SR. Der Verband Autoregion übt indes scharfe Kritik an der zuständigen Unteren Baubehörde in Saarbrücken.

Das Saarland als Wasserstoff-Modellregion: Diese Vision hat auch die saarländische Landesregierung, wie Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) regelmäßig betont. Doch nach wie vor hapert es bereits an der Inbetriebnahme der ersten Wasserstoff-Tankstelle im Saarland.

Erneute Nachforderungen

Wie das für den Bau zuständige Unternehmen H2-Mobility Deutschland dem SR mitteilte, ist die Betriebserlaubnis durch die Untere Bauaufsichtsbehörde in Saarbrücken noch immer nicht erteilt worden. Zum wiederholten Male seien überraschenderweise Nachforderungen seitens der Behörde gestellt worden, sagte eine Sprecherin. Eigentlich hätten die Umbauarbeiten an der Tankstelle in Saarbrücken-Gersweiler vor einem Jahr beginnen sollen.

"Das ist unglaublich"

Für den Geschäftsführer des Vereins Autoregion, Armin Gehl, ist die Verzögerung nicht nachvollziehbar. Gehl versucht seit einigen Jahren, die Wasserstoff-Technologie im Saarland voranzubringen. „Das ist eigentlich unglaublich. Überall in Deutschland werden diese Wasserstoff-Tankstellen errichtet, nur im Saarland klappt es nicht.“

"Eine Zukunftstechnologie wird blockiert"

Gehls Kritik richtet sich vor allem an die Untere Bauaufsicht in Saarbrücken. „Hier in Saarbrücken wird eine Zukunftstechnologie blockiert. Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, dann hätte ich für die erste Wasserstoff-Tankstelle im Saarland gleich Homburg ins Auge gefasst“, sagte Gehl. Dort sei man beim Thema Wasserstoff aufgeschlossener. In Homburg soll auf dem Gelände der Stadtwerke eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet werden.

Die Stadt Saarbrücken reagierte mit Blick auf die in der Kritik stehende Untere Bauaufsicht auf SR-Anfrage wie folgt: "Wir stehen mit dem Bauherrn hinsichtlich der Baugenehmigung im Austausch. Im Laufe des Monats erwarten wir noch weitere, unter anderem auch von einer externen Behörde nachgeforderte Unterlagen", sagte ein Sprecher.

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