Kita-Warnstreiks im Saarland
Wegen eines Warnstreiks sind am Dienstag im Saarland mehr als 100 Kitas und andere soziale Dienste geschlossen geblieben. Die Gewerkschaft Verdi teilte mit, es hätten sich mehr als 1500 Mitarbeiter an der Aktion beteiligt.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben am 25. Februar begonnen und wurden nach Verdi-Angaben am 22. März „enttäuschend ohne Ergebnis“ beendet.
Verdi hatte deshalb die Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes im Saarland und der Region Trier für Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. "Um den kommunalen Arbeitgebern Druck zu machen, sind weitere Warnstreiks vor der nächsten Verhandlungsrunde geplant", so die Gewerkschaft. Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. Mai in Potsdam fortgeführt.
1500 Beschäftigte beteiligten sich an Streik
Nach Gewerkschaftsangaben blieben in vielen Städten und Gemeinden die kommunalen Einrichtungen ganztägig geschlossen sein. Mehr als 100 Kitas und andere soziale Dienste waren von dem Warnstreik betroffen. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, haben sich mehr als 1500 Mitarbeiter an der Aktion beteiligt.
Stefan Schorr von Verdi hatte aufgrund der großen Enttäuschung und Verärgerung der Beschäftigten sowie der Erfahrung von den Streiks am 8. März vorab mit einer starken Beteiligung gerechnet.
Weitere Aktionen geplant
Die Streiks fanden am Dienstag als Stay-at-Home-Streiks (Bleib zu Hause) statt. Am 4. Mai soll zudem ein bundesweiter Kita-Warnstreik stattfinden. In Saarbrücken werde eine Kundgebung auf dem Tbilisser Platz stattfinden, teilte Verdi mit. Am 12. Mai ist außerdem ein Demonstrationszug durch die Landeshauptstadt Saarbrücken mit anschließender Kundgebung geplant.
Bessere Arbeitsbedingungen gefordert
Den Beschäftigten in den Kitas und den Betreuungsangeboten von Ganztagsschulen geht es laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor allem um bessere Arbeitsbedingungen und um den Arbeitsschutz. Man sei weit von den Vorgaben entfernt.
So werde in vielen Einrichtungen der Betreuungsschlüssel gar nicht eingehalten. Er regelt, wie viele Erzieherinnen und Erzieher für eine bestimmte Anzahl von Kindern eingesetzt werden müssen.
Rund 7000 Beschäftigte
Die Arbeitgeber müssten den Beruf mehr anerkennen und das soll sich den Forderungen nach auch in der Entlohnung niederschlagen.
Im Saarland sind laut GEW in Kitas und Betreuungseinrichtungen von Ganztagsschulen etwa 7000 Menschen tätig.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 24.04.2022 berichtet.