Saar-Wirtschaft fordert schnelle Regierungsbildung
Nach der Bundestagswahl fordert die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) eine schnelle Regierungsbildung. Notwendig sei unter anderem ein Wachstumsprogramm. Ähnlich sieht das auch die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes.
Die Union hat die Bundestagswahl klar gewonnen und dürfte mit Friedrich Merz den nächsten Kanzler stellen. Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) fordert nun eine schnelle Regierungsbildung „Angesichts der angespannten Lage dürfen die Parteien keine Zeit verlieren. Wir brauchen zügige Koalitionsverhandlungen und eine schnelle Regierungsbildung“, so Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer der VSU.
Strukturreformen und eine umfassende Wirtschaftsagenda müssten dabei im Vordergrund stehen. Jetzt sei es an der Zeit, die nötigen Schritte beim Bürokratieabbau, der Energiesicherheit, der Kostenentlastung und bei der Sanierung der Infrastruktur anzugehen.
VSU fordert Wachstumsprogramm
„Wir müssen unser Land modernisieren, um zu wirtschaftlicher Stärke zurückzukommen, fordert Schlechter. Auch angesichts der weltpolitischen Umwälzungen der vergangenen Wochen werde die Frage einer schnellen Regierungsbildung noch drängender. Deutschland und Europa müssten wieder mit einer starken Stimme in der Welt auftreten.
„Dafür brauchen wir eine starke demokratische Mitte und ein Wachstumsprogramm, das unser Land voranbringt und die wirtschaftliche Basis stabilisiert. Wir hoffen, dass die künftige Regierung hierfür umgehend die richtigen Impulse und Rahmenbedingungen setzt“, so der Hauptgeschäftsführer der VSU.
"Mehr Investitionen, Wachstum und Beschäftigung"
Ähnlich sieht das auch die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes. „Wir erwarten, dass nach der gestrigen Bundestagswahl nun zügig eine handlungsfähige Bundesregierung gebildet wird, die die Hängepartie für unsere Unternehmen endlich beendet“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé.
Im Mittelpunkt des zukünftigen Regierungshandelns müsse die Wirtschaft stehen, damit mehr Investitionen, Wachstum und Beschäftigung ermöglicht werden. „Politische Kompromisse hingegen, die zu Lasten marktwirtschaftlicher Reformen gehen, kann sich unser Land nicht länger leisten", bilanziert Thomé.
Wirtschaftspolitische Wende gefordert
Laut Februar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten, bewerten 24 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 53 Prozent mit befriedigend und 23 Prozent mit schlecht.
Für die kommenden sechs Monate bleiben nach Einschätzung der IHK die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Demnach rechnen nur vier Prozent der Betriebe mit besseren, 22 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften.
Deutschland benötigt nach Thomés Ansicht daher zwingend eine wirtschaftspolitische Wende. „Denn die multiplen Krisen und Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nur mit mehr Wirtschaftswachstum lösen. Notwendig ist deshalb eine Politik, die den Investitionsstandort wieder attraktiv macht und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessert“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.