Kommunale Verwaltungen im Saarland stehen vor Ruhestandswelle
Im Saarland werden bis 2030 mehrere hundert kommunale Beschäftigte in den Ruhestand gehen. Besonders betroffen sind Baubetriebshöfe und die Bauverwaltung. Einen Personalmangel sehen sie noch nicht, es werde aber zunehmend schwieriger, frei werdende Stellen zu besetzen.
In den kommenden Jahren stehen in den saarländischen Kommunen weit mehr als 900 Verrentungen an. Das zeigt eine Zwischenauswertung einer SR-Umfrage bei 39 von insgesamt 52 Städten und Gemeinden. Zwischen 17 und 40 Prozent der Beschäftigten gehen demnach in den nächsten zehn Jahren in Rente.
Noch kein Mangel - aber schwierigere Personalsuche
Derzeit sind nach Angaben der Kommunen rund 120 Stellen frei, ein Großteil davon werde aber zeitnah besetzt. Einige Kommunen sehen deshalb gegenwärtig noch keinen Personalmangel. Es werde aber immer schwieriger, frei werdende Stellen zu besetzen.
Als Beispiele nannten die Kommunen ausgeschriebene Stellen für Techniker, Ingenieure und Verwaltungsfachangestellte. Es gelinge auch immer seltener, Personal mit der geforderten Qualifikation zu finden.
Mehrere Gemeinden nannten auch Abwanderung als ein Problem. Die Wechselbereitschaft habe insgesamt zugenommen. Mitarbeitende wechselten zum Beispiel in Verwaltungen mit höher bewerteten Stellen.
Viele Verrentungen bei kommunalen Baubetriebshöfen
Die bevorstehende Verrentungswelle bei den Kommunen betrifft besonders Baubetriebshöfe und die Bauverwaltung. Vor allem in einigen Baubetriebshöfen ist nach Angaben der Kommunen der Altersdurchschnitt derzeit hoch. Viele Mitarbeitende gingen in den nächsten Jahren in den Ruhestand.
Einige Kommunen befürchten, dass sich künftig zum Beispiel Bauprojekte verzögern könnten. Auch in den Verwaltungen und in den Kitas werden die Fachkräfte zunehmend knapp. Das könnte verstärkt zur Einschränkung von Öffnungszeiten führen.
Kommunen bilden mehr aus
Im Kampf gegen einen drohenden Personalmangel setzen die saarländischen Kommunen vor allem auf eine längerfristige Personalplanung. So teilten zahlreiche Kommunen dem SR mit, dass sie mehr und frühzeitiger ausbilden als früher. So könnten Stellen zeitnah besetzt werden, wenn Mitarbeitende altersbedingt ausscheiden.
Zudem setzen die Kommunen auf "weiche Faktoren". Sie werben zum Beispiel mit einem guten Betriebsklima, mit Familienfreundlichkeit, mobilem Arbeiten, Fort- und Weiterbildungen und internen Aufstiegsmöglichkeiten.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 30.11.2022.