Geflüchtete in ehemaligem NPD-Hotel untergebracht
Eine ehemalige NPD-Veranstaltungsstätte in Saarbrücken dient jetzt als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Das Jugendamt des Regionalverbands hat nach Angaben des Jugendhilfeausschusses fünf junge Geflüchtete übergangsweise in dem betreffenden Hotel untergebracht.
In einem Saarbrücker Hotel, in dem nun fünf junge Geflüchtete untergebracht werden, fanden in den 1990er-Jahren bis in die 2000er zahlreiche Veranstaltungen der Saar-NPD statt. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) hält die Unterbringung von minderjährigen unbegleiteten Geflüchteten dort dennoch für vertretbar – es handele sich um "eine gute Lösung.“
Hotelinhaber distanziert sich von Vergangenheit
Die Jugendhilfe des Regionalverbands teilte mit, dass sich der Hotelinhaber von seiner Vergangenheit distanziere. Abteilungsleiter Thomas Kruse betonte, dass vor dem Einzug vor drei Wochen eine umfangreiche Prüfung unter anderem mit polizeilichem Führungszeugnis stattgefunden habe. Dabei habe der Inhaber glaubhaft versichert, dass seine Kontakte zur NPD nicht mehr aktuell seien.
Für die Betreuung und Beratung der Jugendlichen im Hotel kooperiert das Jugendamt mit der Gesellschaft für Sozialeinrichtungen des Arbeiter Samariter Bunds (GSE). GSE-Geschäftsführerin Nortrud Bechter sagte dem SR, dass sie keinen Einfluss auf den Standort gehabt habe. Auch von der Vergangenheit des Hotels habe sie nichts gewusst. Der Inhaber des Hotels wollte sich dem SR gegenüber bisher nicht äußern.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 21.03.2023 berichtet.