Neue Teststrategie für Schulen und Kitas beschlossen
Mit einem neuen Testkonzept sollen weitgreifende Quarantäne-Anordnungen an Schulen und Kitas künftig vermieden werden. Dafür sollen auch Kita-Kinder erstmals in die Tests mit einbezogen werden. Start soll nach den Herbstferien sein.
Bereits vergangene Woche hatte das Gesundheitsministerium die neue Test- und Quarantänestrategie für Schulen und Kitas vorgestellt, nun hat auch der Ministerrat grünes Licht für die neue sogenannte "Absonderungsverordnung" gegeben. Damit sollen nach den Herbstferien Ende Oktober neben den Schülerinnen und Schülern künftig auch Kita-Kinder ab drei Jahren zwei Mal wöchentlich mit Lolli-Antigentests getestet werden.
Für die Kita-Kinder ist es nach Angaben von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) ein freiwilliges Angebot. Die Bestellung der Tests wurde bereits in Auftrag gegeben.
Bei einem positiven Testergebnis müssen künftig zunächst nur das betroffene Kind und gegebenenfalls dessen Geschwister in Quarantäne. Alle anderen Personen in der Kita-Gruppe oder der Klasse werden an fünf Betreuungstagen in Folge getestet, für betroffene Schulklassen gilt zudem in dem Zeitraum wieder eine Maskenpflicht.
Wieder ursprüngliche Öffnungszeiten in Kitas möglich
Mit der neuen Regelung sollen weitgreifende Quarantänemaßnahmen vermieden werden, zudem sollen so in Kitas wieder offene Gruppen möglich sein. Dadurch können die Einrichtungen, die wegen der geschlossenen Gruppen und dem daraus resultierenden Personalmangel ihre Betreuungszeiten einschränken mussten, wieder zu den ursprünglichen Öffnungszeiten zurückkehren.
Für Krippenkinder, bei denen von den Selbsttests abgesehen wurde, gelten weiterhin die Quarantäne-Regeln nach Ermessen der jeweiligen Gesundheitsämter. Insgesamt rechnet das Land bei der neuen Strategie mit Kosten von über zwei Millionen Euro pro Monat.
Kita-Elternausschuss von Konzept enttäuscht
Der Landeselternausschuss der Kitas im Saarland kritisiert den Beschluss, unter anderem, weil er erst nach den Herbstferien umgesetzt wird: "Für Erziehungsberechtigte ergeben sich daraus also mindestens weitere fünf Wochen, in denen ihre Kinder nicht so betreut werden, wie es in den Betreuungsverträgen festgehalten ist", heißt es in einer Stellungnahme.
Der Elternausschuss bezweifelt auch, dass die Strategie angesichts des Personalmangels wie geplant umgesetzt werden kann. Das dafür nötige zusätzliche Personal müsse erst einmal gefunden werden.
Hinzu kommt, dass die Kinder dann von bis dato unbekannten Personen abgestrichen würden. Zudem würden die Kinder bei einem positiven Test abgesondert - die Eltern befürchten hier eine Stigmatisierung. Sie hätten sich stattdessen gewünscht, dass die Kinder ähnlich wie in anderen Bundesländern mittels bereitgestellter Testkits zuhause getestet werden können.
Über dieses Thema hat auch die SR Fernseh-Sendung "aktuell - 14.00 Uhr" am 30.09.2021 berichtet.