Streikende mit Fahnen der Gewerkschaft Verdi (Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner)

Keine Einigung im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

  30.03.2023 | 12:07 Uhr

Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen gehen in die Schlichtung. Die Verhandlungspartner konnten sich nicht einigen. In den vergangenen Wochen hatte es auch im Saarland immer wieder Warnstreiks der Beschäftigten gegeben.

Arbeitgeber und Gewerkschaften im öffentlichen Dienst konnten auch in der dritten und letzten geplanten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielen. Verdi-Chef Frank Werneke sagte, die Unterschiede seien nicht überbrückbar gewesen.

Schlichtungskomission erarbeitet Vorschlag

Eine Schlichtungskommission hat nun bis Mitte April Zeit, einen Einigungsvorschlag vorzulegen. Währenddessen herrscht Friedenspflicht.

Die Vorsitzenden der Schlichtungskommission sind der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt für die Arbeitgeberseite und der ehemalige Bremer Staatsrat Hans-Henning Lühr für die Gewerkschaften.

Diskussion um Tariferhöhung

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die Angestellten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot aus der zweiten Verhandlungsrunde nochmal verbessert. Sie hatten zuletzt eine lineare Entgelterhöhung um acht Prozent angeboten, mindestens jedoch 300 Euro mehr im Monat. Zudem hatten sie sich bereit gezeigt für eine steuerfreie Einmalzahlung von 3000 Euro mit einer Auszahlung von 1750 Euro bereits im Mai.

Diskutiert wurde dabei auch über die Laufzeit. Die Gewerkschaften fordern zwölf Monate. Die Arbeitgeber wollen eine längere Laufzeit. Sie hatten zunächst 27 Monate angeboten. Laut der Nachrichtenagentur dpa hieß es aber aus Verhandlungskreisen, dass sich beide Seiten in diesem Punkt kompromissbereit gezeigt hätten.

Beschäftigte legten Arbeit mehrfach nieder

In den vergangenen Wochen hatten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst immer wieder ihre Arbeit niedergelegt. Am vergangenen Donnerstag waren etwa in Saarbrücken rund 5000 Menschen zu einer Demo zusammen gekommen.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 30.03.2023 berichtet.


Weitere Themen im Saarland

Marburger Bund macht Druck im Tarifstreit
Rund 100 Klinik-Ärzte beteiligten sich an Streik in Saarbrücken
Im Tarifstreit um mehr Geld will der Marburger Bund den Druck erhöhen. Für Donnerstag hatte die Gewerkschaft Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken im Saarland zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken kamen rund 100 Streikende zusammen.

Schnellerer Brückenausbau, bessere Bahnanbindung
Was bedeuten die Beschlüsse der Koalition für das Saarland?
Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses im Bereich Verkehr haben auch Auswirkungen auf das Saarland. So ist geplant, die Eisenbahntrasse von der deutsch-französischen Grenze nach Ludwigshafen auszubauen. Außerdem sollen bestimmte Brücken schneller saniert werden können.

Urteil des Oberverwaltungsgericht
Landkreis Neunkirchen muss Familie Kitaplätze bereitstellen
Das Oberverwaltungsgericht hat den Landkreis Neunkirchen in einem Urteil verpflichtet, einer Familie mit zwei Kindern Kitaplätze zu Verfügung zu stellen. Die Eltern hatten geklagt, weil der Landkreis ihnen trotz Rechtsanspruch Betreuungsplätze verwehrt hatte.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja