Verdi-Forderung könnte Saar-Kommunen 150 Millionen Euro kosten
Im Januar startet die Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst. Verdi fordert dabei eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent und spricht von einer "historischen Tarifrunde". Der Kommunale Arbeitgeberverband bezeichnet das als unrealistisch - denn auf die Kommunen könnten so Mehrkosten in Höhe von 150 Millionen Euro zukommen.
Der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hatte jüngst klare Worte gefunden. Der öffentliche Dienst der Kommunen und des Bundes stünden vor einer historischen Tarifrunde. Verdi will für die Beschäftigten 10,5 Prozent fordern, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Für die saarländischen Kommunen könnte das die ohnehin schon prekäre Finanzlage dramatisch zuspitzen. Denn laut dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) im Saarland würden auf die saarländischen Kommunen dadurch Mehrkosten von 150 Millionen Euro zukommen.
"Völlig unrealistisch"
Der KAV-Vorsitzende Andreas Feld bezeichnete die Verdi-Forderungen daher als "völlig unrealistisch". Infolge der Corona-Pandemie, des Ukraine Krieges und der Energiekrise sei die finanzielle Belastung für die Kommunen schon jetzt enorm.
Die Forderung sei zu hoch, für die Kommunen nicht zu bezahlen und könne nicht länger mit den Preissteigerungen begründet werden. Der Bund habe durch Gas- und Strompreisbremse bereits einen Teil der Mehrkosten abgefedert.
Verdi-Chef Frank Werneke entgegnete, dass jede Tarifrunde zu Kostensteigerungen führe. Wenn Verdi Tarifpolitik nach Kassenlage machen würde, würden die Beschäftigten nie eine Erhöhung bekommen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 05.12.2022 berichtet.