Stehende Nahverkehrszüge auf einem Bahnhof. (Foto: picture alliance/dpa | Bernd Thissen)

Auch im Saarland geht am Montag auf der Schiene nichts

  24.03.2023 | 15:50 Uhr

Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst und bei der Bahn drohen am Montag die umfangreichsten Streiks seit vielen Jahren in Deutschland. Auch wenn die Busse im Saarland nicht streiken dürfen, der Schienenverkehr wird komplett lahmgelegt.

Mit einem großen bundesweiten Verkehrsstreik machen Gewerkschaften Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen. Die Folge: Am Montag kommt im gesamten Bundesgebiet quasi der gesamte Zugverkehr zum Erliegen. In Rheinland-Pfalz und sechs weiteren Bundesländern ist zudem auch der Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahnen betroffen.

Warnstreiks ab Montag: Was erwartet uns?
Audio [SR 3, Moderation: Nadine Thielen, 24.03.2023, Länge: 03:44 Min.]
Warnstreiks ab Montag: Was erwartet uns?

Schienenverkehr lahmgelegt

Saarländische Busfahrerinnen und -fahrer im ÖPNV dürfen nicht streiken, da der Tarifvertrag Nahverkehr für Busse noch bis Ende Mai gültig ist. Auf der Schiene wird aber auch im Saarland am Montag nichts gehen.

Ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) teilte dem SR mit, dass es im Fernverkehr bereits am Sonntagabend zu Einschränkungen im Saarland kommen kann. Spätestens ab dem frühen Montagmorgen werden dann weder Nah- noch Fernverkehrszüge fahren. Selbst wenn Züge auf den Gleisen stehen, können sie wohl nicht fahren. Denn auch die Fahrdienstleitungen werden bestreikt, also die Stellen, von denen der Zugverkehr aus geregelt wird.

Auch Saarbahn ist betroffen

Das wiederum wird sich auch auf den Saarbahn-Verkehr auswirken. Wie die Saarbahn GmbH mitteilte, wird die Saarbahn-Linie S1 am Montag zwischen 00.00 Uhr und 24.00 Uhr lediglich zwischen den Haltestellen „Römerkastell“ und „Landsweiler Nord“ bei Lebach verkehren. Auf dieser Strecke fahren die Saarbahnen den Angaben zufolge weitestgehend nach Plan.

Alle Fahrten von und nach Brebach, Güdingen, Bübingen, Kleinblittersdorf, Auersmacher, Hanweiler und Saargemünd fallen aus. „Um die Anschlussmöglichkeiten für die Fahrgäste am Römerkastell zu verbessern, werden die Buslinien 120, 126 und 131 ganztägig ab Brebach Bahnhof über die Brebacher Landstraße bis zum Römerkastell verlängert“, heißt es in einer Saarbahn-Mitteilung.

Vlexx-Betrieb steht still

Das Verkehrsunternehmen Vlexx teilte mit, dass sich das Fahrpersonal des Unternehmens zwar nicht am Streik beteilige. Aber da am Montag die Schieneninfrastruktur voraussichtlich nicht zur Verfügung stünde, werde es auch bei Vlexx "zu einem nahezu vollständigen Stillstand des Verkehrsbetriebes kommen" .

Streik auch am Frankfurter Flughafen

Problematisch wird es auch für Menschen, die am Montag eine Urlaubsreise per Flugzeug oder Schiff antreten möchten. So bittet der Flughafenbetreiber Fraport Passagiere, am Montag gar nicht erst zum Flughafen Frankfurt zu kommen. Denn auch dort sind die Beschäftigten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Auch an anderen Flughäfen und in Seehäfen wird gestreikt.

Wer also am Montag ab Frankfurt in Urlaub fliegen oder zu einer Kreuzfahrt aufbrechen will, wird vermutlich Probleme bekommen. Gebuchte Zug-Tickets für Montag und auch den Folgetag können nach Angaben der Deutschen Bahn kostenlos storniert oder flexibel bis kommenden Samstag genutzt werden.

Saarbrücker Flughafen wird nicht bestreikt

Am Saarbrücker Flughafen wird nach Angaben des Flughafensprechers nicht gestreikt. Sollte der Zielflughafen bestreikt werden, könnte das jedoch Einfluss auf Flüge ab Ensheim haben. Genaueres könne man derzeit aber noch nicht sagen. Sobald etwas bekannt werde, will der Ensheimer Flughafen darüber informieren.

Verdi geht am Montag in die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde sei völlig unzureichend gewesen, sagte Verdi-Chef Frank Werneke.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-"Region am Nachmittag" am 24.03.2023 berichtet.


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