Streik an Homburger Uniklinik
Am Dienstagmorgen haben rund 100 Beschäftigte der Uniklinik demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Streik aufgerufen. Der war wegen der angespannten Coronalage allerdings eingeschränkt.
Die Homburger Uniklinik ist diese Woche trotz der angespannten Coronalage bestreikt worden. Dazu hatte die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Rund 100 Beschäftigte waren dem Aufruf am Dienstag gefolgt.
Große Wut beim Personal
„Die Lage ist wirklich ernst“, sagte Streikleiter Michael Quetting dem SR. „Man kann uns nicht ewig auspressen. Irgendwann wird das Benzin, das man ins Feuer schüttet, dazu führen, dass es explodiert.“ Die Arbeitnehmer seien guten Willens, den Konflikt beizulegen.
Die Wut sei allerdings sehr groß. Sogar Verschlechterungen bei den Eingruppierungen von Arbeitnehmern seien am Verhandlungstisch vorgeschlagen worden. Einer der Streikenden bezeichnet das als „maximal beschissen, weil zurzeit überall die Leute wegrennen, weil die Situation immer schlimmer wird“.
Der Streik soll noch bis Mittwochmorgen dauern - 24 Stunden.
Streik angepasst an Coronasituation
Er könne allerdings nicht in dem Ausmaß durchgeführt werden, wie es die Gewerkschaft gerne hätte, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting. Denn die angespannte Coronasituation verhindere, dass sich so viele Pflegekräfte wie geplant am Arbeitskampf beteiligen könnten.
Zudem sei man auf den Stationen personell bereits so schlecht besetzt, dass fast kein Streik möglich sei. Auch auf eine klassische Kundgebung wurde verzichtet.
Notdienstvereinbarung getroffen
Uniklinik und Gewerkschaft haben eine Notdienstvereinbarung getroffen, um den Schutz der Patienten trotz Streik zu gewährleisten. Außerdem, so Quetting, würden auch streikende Pflegekräfte im Notfall an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Kein Angebot von Arbeitgebern
Die Gewerkschaft begründet ihren Streikaufruf damit, dass die Arbeitgeberseite sämtliche Forderungen der Gewerkschaft abgelehnt habe und noch nicht einmal ein Gegenangebot vorgelegt habe.
Fünf Prozent mehr Geld gefordert
Die Gewerkschaft Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten im "öffentlichen Dienst der Länder" fünf Prozent mehr Geld mindestens aber ein Plus von 150 Euro monatlich. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 27. und 28. November stattfinden
Nachdem die zweite Verhandlungsrunde gescheitert war, hatte Verdi die Klinikbeschäftigten bereits Anfang November zum Streik aufgerufen.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "aktuell - 18.00 Uhr" am 13.11.2021 im SR Fernsehen berichtet.