SVolt in Überherrn – der Euphorie folgt Ernüchterung
Kommt SVolt nun nach Überherrn oder nicht? Und wenn ja, wann? Diese Fragen sind längst nicht so klar zu beantworten, wie es noch vor zwei Jahren schien. SR-Reporter Peter Sauer zeichnet in einem Feature die bisherigen Ereignisse rund um die geplante Batteriefabrik nach.
Es war aus saarländischer Sicht wohl die Meldung des Jahres 2020: Im November verkündete das chinesische Unternehmen SVolt, seine erste Batteriezellfabrik für Elektroautos in Europa in Überherrn zu bauen. Das Saarland hatte sich in einem Auswahlverfahren gegen 30 europäische Standorte durchgesetzt.
Lang ersehnter Hoffnungsschimmer
Bis zu zwei Milliarden Euro sollen am Standort investiert werden, hieß es damals vom Unternehmen, rund 2000 neue Jobs sollen entstehen – angesichts der ungewissen Situation bei Ford in Saarlouis erschien diese Nachricht wie ein Coup, wie der lang ersehnte Hoffnungsschimmer.
Doch von der Anfangseuphorie ist nicht mehr viel übriggeblieben. Nach wie vor ist unklar, ob und wann die Batteriezellfabrik kommt. Der ursprünglich geplante Produktionsstart wurde bereits um mindestens vier Jahre auf Ende 2027 verschoben, was zu Kritik führte.
Zwei Bürgerinitiativen wollen den Bau auf der grünen Wiese bei Überherrn gleich ganz verhindern. Eine von ihnen erstattete sogar Strafanzeige, weil man bei der Gründung der deutschen GmbH einen Gründungsschwindel vermutete. Das wurde jedoch zurückgewiesen. Die Hauptkritik an der SVolt-Ansiedlung bezieht sich allerdings auf die mögliche Umweltbelastung und auf eine drohende Abhängigkeit von China. Die Gemeinde Überherrn steht unter Druck.
Hier können Sie das Feature hören:
Wie konnte dieses – für das Saarland möglicherweise richtungsweisende – Projekt so vom Weg abkommen? Für die SR 3-Sendereihe „Land und Leute“ hat Peter Sauer die bisherige Chronik der SVolt-Ansiedlung in fünf Akten nachgezeichnet.