Mehr geförderte Wohnungen im Saarland
Die Zahl der staatlich geförderten Wohnungen im Saarland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bauminister Bouillon sagte am Freitag, zur Verbesserung der Lage hätten auch Wohnungen beigetragen, die 2015 im Zuge der Flüchtlingskrise hergerichtet worden seien. Der Sozialverband VdK fordert dennoch mehr Tempo beim Ausbau.
Der saarländische Baumister Klaus Bouillon (CDU) hat am Freitag Zwischenbilanz zum Sozialen Wohnungsbau im Saarland gezogen. Die Zahl der geförderten Wohnungen ist nach seinen Worten deutlich gestiegen.
Demnach gab es im Jahr 2017 insgesamt 23 geförderte Wohnungen. In den Jahren 2020 und 2021 waren es jeweils über 100 Wohnungen. So seien im vergangenen Jahr insgesamt 132 Wohnungen mit einem Gesamtbetrag von 11,4 Millionen Euro gefördert worden.
Bouillon hob die Städte Dillingen, Saarlouis und Saarbrücken besonders hervor. Hier habe sich einiges getan.
Wohnungen aus der Flüchtlingskrise
Insgesamt gibt es seinen Angaben zufolge im Saarland rund 2000 Sozialwohnungen. In dieser Zahl seien allerdings 1500 Wohnungen mitgezählt, die 2015 für Geflüchtete hergerichtet worden waren.
Viele dieser Wohnungen seien mittlerweile nicht mehr nur von Flüchtlingen belegt, sondern würden "als bezahlbare Wohnungen auch von anderen Personengruppen genutzt" und befänden sich immer noch unter Mietpreisbindung.
Programm für junge Familien läuft schleppend
Weniger erfolgreich verlaufen laut Bouillon die Förderprogramme für junge Familien und der Bau von Studentenwohnungen. In diesen Bereichen habe man vor einiger Zeit zusätzliche Förderprogramme aufgelegt.
Sozialverband mahnt mehr Tempo an
Der Sozialverband VdK Saarland fordert mehr Tempo und Transparenz bei der Sozialen Wohnraumförderung. Seit 2005 habe das Saarland rund 90 Prozent seiner Sozialwohnungen verloren. Gleichzeitig würden aber inzwischen 17 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer als "arm" gelten.
Insbesondere in der Landeshauptstadt Saarbrücken bestehe großer Handlungsbedarf, da hier Mieterinnen und Mieter im bundesweiten Vergleich einen besonders hohen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssten.
Über dieses Thema berichtet auch die Region am Nachmittag auf SR 3 am 12.11.2021.