Weniger Saarländer überschuldet
In Deutschland sind wieder weniger Menschen überschuldet als noch im Vorjahr. Das geht aus dem aktuellen Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Auch im Saarland ist die Zahl der Menschen mit Überschuldung zurückgegangen.
Jeder zwölfte Bürger in Deutschland ist laut Creditreform überschuldet. Das heißt, er ist nicht in der Lage, seinen Zahlungsverbindlichkeiten in absehbarer Zeit nachzukommen. Das entspricht etwa 8,5 Prozent der Menschen in Deutschland.
Das Saarland liegt mit rund zehn Prozent über diesem Schnitt. Die meisten der mehr als 82.000 überschuldeten Saarländerinnen und Saarländern leben im Raum Saarbrücken, Neunkirchen, Saarlouis und Dillingen.
Höchste Schuldnerquote im Regionalverband
Im Regionalverband liegt die Schuldnerquote etwa bei knapp 13 Prozent, im Kreis Neunkirchen bei rund elf Prozent - in allen anderen Kreisen jeweils unter zehn Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil der überschuldeten Menschen im Saarland im Kreis St. Wendel mit 6,4 Prozent.
Häufig haben Arbeitslosigkeit, Sucht und andere Erkrankungen den Erhebungen nach zur Überschuldung geführt.
Corona hat Konsumverhalten geändert
Aber wie bereits im vergangenen Jahr ist die Zahl der überschuldeten Menschen weiter zurückgegangen. Man habe festgestellt, dass vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen weniger Schulden gemacht würden, so Creditreform-Geschäftsführer Carsten Uthoff in Saarbrücken.
Corona habe das Konsumverhalten verändert, die Menschen hielten sich bei Ausgaben zurück und würden das Geld lieber in die Tilgung von Krediten stecken. Oder mehr sparen, soweit die Inflation das zuließe. Denn die Angst der Verbraucher vor hohen Energierechnungen im kommenden Frühjahr sei da.
Erneuter Anstieg erwartet
Bei Creditreform rechnet man damit, dass die Überschuldung wieder ansteigt. Ein Indikator dafür sei, dass viele Rechnungen erst spät beglichen würden.
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 15.11.2022.