Stimmung bei Saarstahl weiter angespannt
Kurz nach dem Wechsel an der Vorstandsspitze bei Saarstahl ist die Stimmung in der Belegschaft angespannt. Trotz vieler Sparmaßnahmen ist die Lage in der Stahlindustrie weiter schwierig. Dennoch gab es bei der Betriebsversammlung am Dienstag in Völklingen auch gute Nachrichten.
Der Betriebsratsvorsitzende Stephan Ahr machte den Beschäftigten Hoffnung und sprach von einem rekordverdächtigen Auftragseingang für das erste Quartal 2021. Nach seinen Angaben liegen bereits Aufträge für 700.000 Tonnen vor, das wäre ein Drittel der Jahresproduktion.
Das Sparen geht weiter
Diese Aufträge müssen nun aber mit weniger Personal abgearbeitet werden, wo es jetzt schon Engpässe gebe. Trotzdem und trotz Veränderung an der Unternehmensspitze betonte Ahr, dass Saarstahl weiter sparen müsse. Dem SR sagte er, der Strategieprozess gehe weiter. Er fürchte zwar, dass viele Maßnahmen nicht funktionierten, das müsse aber offenbar bewiesen werden. Kurzarbeit ist eigentlich kein Thema mehr, aber der Abbau von 1500 Stellen bis zum Jahr 2023 sorgt weiterhin für Verunsicherung.
Grüner Stahl als Lösung?
Die Stahlindustrie müsse sich breiter aufstellen und innovativer werden. Ziel müsse eine Perspektive für die Unternehmen und die Arbeitsplätze sein. Grüner Stahl sei eine Lösung, dafür müsse die Politik aber die Weichen stellen. Der Betriebsrat sei nicht bereit, Stück für Stück die Stahlindustrie abzuwickeln, so Ahr.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 08.12.2020 berichtet.