Saar-CDU in Umfrage erstmals wieder vor der SPD
Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, würde die CDU die derzeit noch allein regierende SPD als stärkste Partei ablösen. Die AfD gewinnt weiter an Zustimmung, das BSW ist aus dem Stand zweistellig.
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag im Saarland Landtagswahl wäre?
Im Vergleich zum letzten Saarlandtrend im März 2023 verliert die Regierungspartei SPD massiv an Zustimmung. Mit einem Minus von neun Prozentpunkten fällt sie hinter die CDU zurück, die mit 31 Prozent nun stärkste Kraft im Saarland wäre.
Auch die AfD kann weiter zulegen, wäre mit 14 Prozent drittstärkste Kraft vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das aus dem Stand auf zehn Prozent käme. Die Grünen könnten es gerade so in den Landtag schaffen - FDP und Linke spielen im Saarland keine Rolle mehr.
Rehlinger klar vor Toscani
Auch wenn die CDU in der Sonntagsfrage an der SPD vorbeizieht - bei einer Direktwahl wäre CDU-Partei- und Fraktionschef Stephan Toscani chancenlos gegen die amtierende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Während fast jeder zweite Rehlinger seine Stimme geben würde, kommt Toscani nur auf 19 Prozent.
Weit abgeschlagen ist der saarländische AfD-Vorsitzende Carsten Becker. Selbst von den eigenen Parteianhängern würde ihn nur jeder Fünfte gerne als Ministerpräsident sehen.
Die Saarländerinnen und Saarländer sind mehrheitlich mit der politischen Arbeit der Regierungschefin zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Bei Toscani sind es 36 Prozent der Befragten - gut ein Drittel kann ihn aber offenbar gar nicht einschätzen und wollte oder konnte sich zu der Frage nicht äußern. Bei Carsten Becker sind es sogar zwei Drittel, die hier keine Angaben machten.
Wenig Vertrauen in die Parteikompetenzen
In den meisten Politikfeldern sehen die Saarländerinnen und Saarländer die größten Kompetenzen bei den großen Parteien SPD und CDU - wobei die CDU mittlerweile in den meisten Bereichen leicht vorne liegt. Ein großer Anteil der Befragten traut allerdings gar keiner Partei zu, die anstehenden Probleme zu lösen.
Die SPD hat insbesondere in ihren Kernthemen Zustimmung eingebüßt. So glaubt nur noch jeder Dritte, dass die SPD bei der sozialen Gerechtigkeit die größten Kompetenzen hat. Und wenn es um Arbeitsplätze geht, oder darum, die Wirtschaft voranzubringen, stürzt die SPD von 37 bis 40 Prozent auf nur noch rund 25 Prozent ab.
Bei Jungwählern unter 34 Jahren (in der Grafik über den "Filter" auswählbar) schneidet die CDU signifikant schlechter ab als bei älteren Wählerinnen und Wählern. Je nach Themenfeld schreiben die Jungwählerinnen und Jungwählern der AfD oder den Grünen die größten Kompetenzen zu. Auch die FDP wird von jungen Menschen deutlich kompetenter bewertet als in der Gesamtbevölkerung.
Was die Sonntagsfrage aussagt
Die „Sonntagsfrage“ misst aktuelle Wahlneigungen, kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess, der erst am Wahltag abgeschlossen ist.
Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Gewachsen ist zudem die Bedeutung des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Über dieses Thema berichten auch die SR info-Nachrichten im Radio am 26.09.2024.