SPD bleibt im Saarland stark - aber ohne absolute Mehrheit
Wäre am Sonntag Landtagswahl im Saarland, müsste die SPD sich einen Koalitionspartner suchen. Im Saarlandtrend legt aber nicht die CDU zu - sondern AfD und Grüne.
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag im Saarland Landtagswahl wäre?
Mehr als fünf Prozentpunkte würden die Sozialdemokraten im Vergleich zum Wahlergebnis vor einem Jahr verlieren, wenn am Sonntag erneut eine Landtagswahl anstünde. Mit 38 Prozent bliebe die SPD laut aktuellem Saarlandtrend damit klar stärkste Kraft im Saarland (Wahl 2022: 43,5 Prozent), könnte aber nicht mehr alleine regieren.
Kaum verändern würde sich der Umfrage zufolge das Ergebnis der CDU. Die Christdemokraten verlieren ebenfalls Stimmen, aber nur knapp auf 28 Prozent (Wahl 2022: 28,5 Prozent).
AfD und Grüne mit deutlichem Zuwachs
Wo würden die Wählerinnen und Wähler also stattdessen ihr Kreuz setzen? Sowohl AfD als auch Grüne legen im Saarlandtrend deutlich zu im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl. Die AfD könnte ihr Ergebnis nahezu verdoppeln, von 5,7 auf 10 Prozent.
Die Grünen wachsen in der Umfrage von fast fünf Prozent auf 8 Prozent, was den Wiedereinzug ins saarländische Parlament bedeuten würde. Bei der Landtagswahl hatten sie die nötigen 5 Prozent noch um 23 Stimmen hauchdünn verfehlt.
FDP knapp drin, Linke klar draußen
Die FDP käme laut Saarlandtrend ebenfalls ins Parlament, müsste aber zittern: Exakt 5 Prozent der Befragten gaben an, ihr Kreuzchen bei den Liberalen zu machen (Wahl 2022: 4,8 Prozent).
Die Linke könnte zwar leicht von 2,6 auf glatte 3 Prozent zulegen, würde aber weiterhin außerparlamentarische Oppositionspartei bleiben.
Koalitionsoptionen
Mit den Werten aus dem aktuellen Saarlandtrend könnte die SPD also nicht mehr alleine im Saarland regieren. Der Koalitionsrechner zeigt mehrere mögliche Bündnisse: Denkbar wären unter anderem eine Große Koalition aus SPD und CDU, eine hauchdünne Mehrheit für Rot-Grün oder ein etwas sichereres Dreierbündnis aus SPD, Grünen und FDP.
Was die Sonntagsfrage aussagt
Die „Sonntagsfrage“ misst aktuelle Wahlneigungen, kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess, der erst am Wahltag abgeschlossen ist.
Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Gewachsen ist zudem die Bedeutung des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 23.03.2023.