Saarland hat noch keine Umzugsprämie für Neubürger ausgezahlt
Das Saarland soll wieder eine Million Einwohner haben: Dieses Ziel hatte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im Wahlkampf ausgegeben. Weil dafür auch der Zuzug hart umkämpfter Fachkräfte nötig ist, hat die SPD eine Prämie für Neuankömmlinge im Saarland angekündigt. Doch ein Jahr nach Amtsantritt ist davon noch nichts zu sehen.
Eine Bonuszahlung für Menschen, die für einen neuen Arbeitsplatz ins Saarland ziehen: Diese Idee fand Anke Rehlinger so wichtig, dass sie sie sogar in ihrer ersten Regierungserklärung nach ihrer Vereidigung als saarländische Ministerpräsidentin untergebracht hat. Schließlich hatte die SPD im Wahlkampf das Ziel ausgegeben, die Einwohnerzahl im Saarland von 982.000 wieder auf eine Million zu schrauben.
Ein Jahr nach Amtsantritt hat das Land allerdings noch keine Prämie ausgezahlt, wie eine SR-Anfrage ergeben hat. Die Landesregierung arbeite an einem entsprechenden Konzept, ein Termin für die Einführung der Prämie stehe aber noch nicht fest, heißt es aus dem zuständigen Wirtschaftsministerium.
Laut SPD-Minister Jürgen Barke muss etwa noch geklärt werden, ob das Land alleiniger Geldgeber wird, oder ob sich saarländische Unternehmen daran beteiligen. Auch die Höhe des Umzugsbonus ist noch unklar.
Anwerbeagentur wird evaluiert
Zur Anwerbung von Fachkräften hat das Saarland bereits 2021 die Agentur Saarland Attractive gegründet, damals noch unter dem Namen Rückhol- und Halteagentur, angesiedelt bei der Wirtschaftsförderungsagentur Saaris. Die sei noch nicht intensiv in die Akquise von Fachkräften eingestiegen, man habe aber schon ein paar an saarländische Unternehmen vermitteln können, so das Wirtschaftsministerium.
Saarland Attractive soll Umzugswilligen laut Ministerium Unterstützung und Beratung bieten. Dafür habe die Agentur im vergangenen Jahr ein Netzwerk aus über 20 Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Hochschulen, Landkreisen und Kommunen aufgebaut. Auf einer neuen Webseite soll das Angebot gebündelt werden.
Finanziert wird die Agentur bis Ende 2023 aus EU-Mitteln. Ob die auch danach noch zur Verfügung stehen, darüber muss eine Evaluierung entscheiden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 29.04.2023 berichtet.