Saarland will Kapazitäten für Geflüchtete ausbauen
Um mehr Flüchtlinge aufnehmen zu können, sollen die Unterbringungsmöglichkeiten im Saarland ausgebaut werden. Nicht nur in Lebach, sondern etwa auch in Ensdorf sollen neue Plätze entstehen – dort allerdings nur vorübergehend. Langfristig sollen andere Räume genutzt werden.
Damit im Saarland mehr Geflüchtete aufgenommen werden können als bisher, plant die Landesregierung nach eigenen Angaben, die Unterbrinungsmöglichkeiten zu erweitern. Das hat Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Montag in einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
Containerdorf auf der Halde
Rund 13.000 Geflüchtete aus der Ukraine und 3000 Menschen aus anderen Gebieten hat das Saarland in diesem Jahr bereits aufgenommen. Das seien schon jetzt mehr als während der „Flüchtlingskrise“ 2015, so Jost.
Deshalb sei es dringend notwendig, die Aufnahmekapazitäten zu erhöhen. Aus diesem Grund soll innerhalb des nächsten Monats auf dem Gelände der ehemaligen Halde Duhamel in Ensdorf ein Containerdorf entstehen, das kurzfristig bis zu 300 Menschen aufnehmen kann.
Keine Entlastung für Kommunen
Außerdem plant das Innenministerium, Hotelräume im Großraum Saarbrücken anzumieten – zusätzlich zu den ohnehin schon laufenden Baumaßnahmen an der Landesaufnahmestelle in Lebach. Dort sollen bis Mitte nächsten Jahres 400 zusätzliche Plätze entstehen.
Das alles entlaste die Kommunen allerdings nicht von ihrer Aufgabe, langfristigen Wohnraum für Geflüchtete zu suchen. Laut Jost soll das Containerdorf nur ein Jahr lang bestehen bleiben. Langfristig müssten andere Liegenschaften, beispielsweise Leerstände und Gebäude im ländlichen Raum, angemietet und aktiviert werden.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau vom 24.10.2022 berichtet.