17 Millionen Euro für Saar-Forschungsprojekt
Gebäude nicht nur energieeffizient, sondern auch klimafreundlich kühlen – daran arbeitet derzeit ein Forscherteam aus dem Saarland. Der Bund stellt ihnen dafür eine hohe Summe bereit. Das Ziel: die Technik möglichst schnell marktreif zu machen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein saarländisches Forschungsprojekt mit 17 Millionen Euro. Bei dem Projekt "DEPART!Saar", an dem die Universität des Saarlandes (UdS), die Hochschule für Technik und Wirtschaft, das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik sowie die Montanstiftung Saar beteiligt sind, sollen klimaneutrale und energieeffiziente Kühlsysteme für den Markt entwickelt werden. Gelingen soll das mit Hilfe elastischer Materialien.
Energieeffiziente Kühlung mit elastischen Materialien
Werde ein superelastischer Nickel-Titan-Draht gespannt und dann wieder entspannt, erwärme er sich und kühle sich wieder ab, erklärt Dirk Bähre, Professor für Fertigungstechnik an der UdS. Das Prinzip, das sich "Elastokalorik" nennt, ließe sich in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen zum Heizen, Kühlen, Klimatisieren und zur Rückgewinnung von Energie nutzen.
„Wenn ich auf diesem Prinzip komplexe Systeme bauen möchte, muss ich mir viele Gedanken machen: Wie bekomme ich die Wärme aus dem Metall? Wie funktioniert der Antrieb, der die beweglichen Teile in Gang hält? Wie lange hält ein solches System? Was ist mit Recycling, wie sehen die Luftströme aus, wer baut die Elektronik?“, ergänzt Paul Motzki, der an der UdS zu intelligenten Materialsystemen lehrt und sich an dem Forschungsprojekt beteiligt.
Förderung des Bundes bis 2032
Diese Fragen sollen ab Anfang kommenden Jahres im Saarland geklärt werden. Maximal neun Jahre fördert das BMBF das Projekt. Die Förderung für die erste bewilligte Phase von 2023 bis 2025 beträgt dabei rund 5,3 Millionen Euro.
„Unser Ziel ist es, das Potenzial der Technologie künftig in alle relevanten Anwendungsgebiete zu tragen – neben der Gebäudeklimatisierung auch in die Industriekühlung, E-Mobilität sowie den Haushaltsgerätesektor und damit vielfältig neue Arbeitsplätze zu schaffen“, so Motzki.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) freut sich über die hohe Förderung des Bundes: „Mit dieser tollen Nachricht aus Berlin kann das Saarland eine revolutionäre Kühltechnik zur Marktreife weiterentwickeln, die perspektivisch weltweit genutzt werden kann und herausragende Zukunftschancen für die Wertschöpfung an unserem Standort bietet."