Solaranlagen bald Pflicht bei Neubauten in Saarbrücken
Die Landeshauptstadt Saarbrücken will den Ausbau der erneuerbaren Energien ankurbeln. Der Stadtrat hat am Dienstagabend einstimmig ein Sieben-Punkte-Aktionsprogramm zum Ausbau der Photovoltaik beschlossen. Künftig soll Photovoltaik Standard bei städtischen Neubauten sein. Auch eine Pflicht für Privathäuser ist in Planung.
Der Beschluss des Stadtrates sieht unter anderem vor, dass bei städtischen Neubauten und Dach-Sanierungen Photovoltaik-Anlagen standardmäßig realisiert werden sollen. Bestandsgebäude sollen nach Möglichkeit nachgerüstet werden.
Für eine Photovoltaik-Pflicht für Privatbauten und ein Förderprogramm für private Dachsanierungen soll die Verwaltung eine Satzung ausarbeiten, so der Stadtrat in seinem Beschluss am Dienstagabend. Wann diese Satzung beschlossen wird, ist derzeit offen, für private Bauvorhaben wird es also noch ein bisschen dauern.
Saubere Umsetzung nötig
Was auf Landesebene bisher nicht gewünscht ist, soll nun also kommunal umgesetzt werden. Die Saarbrücker Verwaltung verweist auf rechtliche Dinge, die dabei zu berücksichtigen seien: Eine solche Pflicht stelle einen Grundrechtseingriff dar, deshalb müsse das sauber formuliert und umgesetzt werden.
Juristisch einwandfreie Satzung nötig
Das Bundesbaugesetz biete sich als Referenz an, die Landesbauordnung eher nicht – deshalb soll mithilfe einer städtischen Satzung die Photovoltaik-Pflicht juristisch einwandfrei gestaltet werden.
Die Landeshauptstadt selbst will mit gutem Beispiel vorangehen: der städtische Gebäudemanagement-Betrieb prüft gerade, welche älteren Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage sinnvoll nachgerüstet werden können – und ist bei einigen bereits fündig geworden.
Bisher deckt die Photovoltaik nur kümmerliche Zwei-Prozent des Strombedarfs in der gesamten Stadt. Auch das Windkraft-Potenzial im Bereich der Landeshauptstadt Saarbrücken ist weitgehend ausgereizt.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 06.12.2022 berichtet.