Saar-Fraktionen lehnen Erhöhung des Renteneintrittsalters ab
Jüngst hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dafür ausgesprochen, Anreize dafür zu schaffen, dass mehr Menschen als bisher bis zum Renteneintritt arbeiten. Damit hat Scholz wieder eine Grundsatzdebatte um das Renteneintrittsalter angestoßen. Im Saar-Landtag herrscht dagegen Einigkeit bei diesem Thema.
Die Fraktionen im saarländischen Landtag lehnen eine grundsätzliche Erhöhung des Renteneintrittsalters ab. Das Eintrittsalter zu erhöhen sei falsch. In vielen Berufsgruppen sei auch ein früheres Eintrittsalter notwendig. Zuletzt hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gesagt, es gelte, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Rentenalter arbeiten können.
Einigkeit im Saar-Landtag
Ein Renteneintritt erst mit 70, so wie unlängst von einigen Ökonomen gefordert, sei nicht sachgemäß, sagte SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon. Diejenigen, die lange genug gearbeitet haben, sollten auch die Möglichkeit haben, vorzeitig in Ruhestand zu gehen.
Ähnlich äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Stephan Toscani. Wer 45 volle Berufsjahre hat, müsse die Möglichkeit bekommen, abschlagsfrei in Rente zu gehen. Er sei dagegen, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Stattdessen müsse man sich als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel überlegen, wie sich Arbeitslose wieder in die Berufswelt eingliedern lassen, so Toscani.
Saar-AfD fordert flexible Lösungen
Pauschale Anpassungen am Renteneintrittsalter seien ohnehin keine Lösung so AfD-Fraktionsvize Christoph Schaufert. Ein Gerüstbauer könne beispielsweise einfach nicht mit 70 in Rente gehen. Möglicherweise gebe es aber Lehrer, die sogar länger arbeiten wollen. Hier müssten flexible Lösungen gefunden werden, um das System dauerhaft zukunftsfest zu gestalten.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 – "Region am Nachmittag" am 19.12.2022 berichtet.