Jung begrüßt Neuordnung der Krankenhausfinanzierung
Patienten in deutschen Krankenhäusern sollen in Zukunft weniger nach wirtschaftlichen und stärker nach medizinischen Gesichtspunkten behandelt werden. Das ist das Ziel einer Krankenhausreform, die Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgestellt hat. Lob kommt von Saar-Gesundheitsminister Jung: "Diese Weichenstellung war dringend erforderlich."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Dienstag Reformvorschläge für die Krankenhausfinanzierung vorgestellt: Demnach sollen künftig alle Kliniken eine Basisfinanzierung für die Vorhaltung von Betten, Personal sowie medizinischem Gerät erhalten und nur einen Teil ihrer Ausgaben über Fallpauschalen für die Behandlungen refinanziert bekommen.
Im Kern sollen die Krankenhäuser in drei Vergütungsgruppen eingeteilt werden: Lokale Krankenhäuser für die Grundversorgung, regionale Krankenhäuser und solche, die wegen ihrer Kapazitäten und Spezialisierung von überregionaler Bedeutung sind, inklusive der Universitätskliniken.
Gesundheitsminister Jung begrüßt Neuordnung
Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) begrüßt die Neuordnung der Krankenhausfinanzierung. „Ich finde die Ansätze vom Grundsatz her total gut und eine echte Chance für eine verbesserte Krankenhausfinanzierung in Deutschland.“ Es gelte jetzt, die Chancen zu nutzen und das, was gut gemeint sei, am Ende im Detail auch gut zu machen.
Die Eckpfeiler der Reform sind nach Ansicht von Jung richtig. „Wie sich das Ganze nachher konkret auf unsere Krankenhauslandschaft auswirken wird, wird davon abhängen, wie diese Reform in den Details umgesetzt wird.“ Je nachdem zu welchen Entscheidungen der Bund gemeinsam mit den Ländern im Detail komme, könnten auch die Auswirkungen auf die einzelnen Standorte ganz unterschiedlich ausfallen, so Jung.
„Wichtig ist, dass wir uns als Saarland dort intensiv einbringen und dass wir frühzeitig mit den Krankenhausstandorten im Saarland in den Dialog gehen. Denn wir wollen unsere Landschaft im Wesentlichen erhalten.“
Kritik kommt von der SKG
Die „Revolution“, die Lauterbach mit seinen Reformvorschlägen verspricht, sieht der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG), Thomas Jakobs, allerdings noch nicht. „Was Herr Lauterbach als Ergebnis der Regierungskommission angekündigt hatte, hört sich ganz anders an als das, was er angekündigt hatte, nämlich die Abschaffung des Fallpauschalen-Systems.“
Über dieses Thema hat auch die Sendung "Region am Nachmittag" am 07.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.