Geteilte Reaktionen auf Lockerungspläne für Geimpfte
Geboosterte und frisch Zweitgeimpfte könnten im Saarland von der 2G-Plus-Testpflicht ausgenommen werden. Während die Koalitionsfraktionen die Pläne von Ministerpräsident Hans unterstützen, wirft die Opposition der Regierung einen „Zick-Zack-Kurs“ vor.
Im Saarland werden möglicherweise Geboosterte und Menschen, deren Zweitimpfung weniger als vier oder fünf Monate zurückliegt, von der Testpflicht in Bereichen mit 2G-Plus-Zugang befreit. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) kündigte an, der Ministerrat werde mit Experten darüber beraten und dann gegebenenfalls die Rechtsverordnung ändern.
Die Koalitionsfraktionen im saarländischen Landtag unterstützen das Vorhaben. CDU-Fraktionschef Alexander Funk sprach von einer Möglichkeit, Menschen mit einem höheren Impfschutz möglichst viele Freiheiten zuzugestehen. Die Kontrolle der unterschiedlichen Impfkategorien sei zwar kompliziert, aber mithilfe von Apps durchaus möglich.
Auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Ulrich Commerçon, bewertete eine solche Regelung als sinnvoll. Er wies aber darauf hin, dass eine Stärkung des Gesundheitswesens Priorität auf der politischen Agenda haben müsse.
Saar-Linke nennt Pläne "chaotisch"
Die Opposition im saarländischen Landtag kritisierte grundsätzlich den „Zick-Zack-Kurs“ der Landesregierung. Die "Fraktion Saar-Linke" nannte die Pläne chaotisch. Fraktionschefin Barbara Spaniol befürchtete, dass diese die Gesellschaft weiter spalten könnten. Linken-Fraktionschef Jochen Flackus forderte zudem eine entsprechende wissenschaftliche Grundlage.
Die AfD warnte vor schwer verständlichen Regelungen und stellte Boosterimpfungen allgemein infrage.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 06.12.2021 berichtet.