Preissteigerung bei einigen Lebensmitteln erwartet
Aufgrund des Ukraine-Kriegs werden voraussichtlich die Preise einiger Lebensmittel steigen. Teilweise sind Mehl und Speiseöl bei einigen Discountern jetzt schon teurer als vor Beginn des Krieges. Grund sind unter anderem durchbrochene Lieferketten.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich darauf einstellen, dass die Preise einiger Lebensmittel voraussichtlich teurer werden. So hat sich der Mehlpreis laut Hans-Jörg Kleinbauer, Landesinnungsmeister der Bäckereien, alleine von Montag auf Dienstag um 11 Euro pro 100 Kilo erhöht. Und auch der Rapspreis ist seit dem Sommer 2021 von 350 auf mittlerweile 800 Euro pro Tonne geklettert.
Kalkulation hinkt der Preisentwicklung hinterher
Die Bäcker hätten bereits im vergangenen Quartal die Preise angepasst – auch wegen Löhnen und Energiekosten, so Kleinbauer. Die nun wegen des Kriegs gestiegenen Mehlpreise werden sich nun wohl erneut bei den Kunden bemerkbar machen: „Wir gehen davon aus, dass wir pro Kilo Brot rund 15 Cent mehr nehmen müssen“, sagte der Innungsmeister.
Generell hinke man aber der Preisentwicklung hinterher, könne schwer kalkulieren und wisse nicht, wo die Reise hinginge - auch wegen der weiter steigenden Energiepreise.
Futtermittel für Tiere Mangelware
Aber nicht nur die Bäckereien kämpfen mit den erhöhten Kosten und Lieferschwierigkeiten. Betroffen sind auch die Landwirte. Sie haben Probleme an Futtermittel für ihr Vieh zu kommen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Franz-Josef Eberl, rechnet daher bereits in den kommenden vier Wochen mit deutlichen Preissteigerungen bei Fleisch, Milch und Eiern.
Produkte nur in handelsüblichen Mengen kaufen
Trotz Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl wegen des Ukraine-Krieges appelliert der Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), keine Hamsterkäufe zu tätigen.
Wie bereits zu Beginn der Corona-Krise sollten sich die Kunden "untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen", sagte Verbandssprecher Christian Böttcher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung "aktueller bericht" am 15.03.2022 berichtet.