Politik uneins über Umgang mit Impfpflicht-Kritikern
Am Sonntag haben in Saarbrücken rund 5000 Menschen unter anderem gegen eine Corona-Impfpflicht demonstriert. Politiker des Landtags sind sich uneinig in der Frage, wie man mit den Kritikern umgehen sollte.
Die hohe Teilnehmerzahl bei der Demonstration am Sonntag und dass es eine so starke Gegnerschaft gegen die Maßnahmen gebe, sei beunruhigend, so der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion Stefan Thielen.
AfD-Fraktionschef Josef Dörr sagte, die Zahl sei ein Ausdruck dafür dass die Politik zu viele Fehler gemacht habe und müsse zum Nachdenken anregen.
Linke: Besorgte Teilnehmer ernst nehmen
Weil an der Demonstration auch teils bekannte Rechtsextreme teilnahmen, warnte SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon: Es müsse den Teilnehmern klar sein, dass Bürgerliche nicht mit der NPD auf die Straße gingen.
Anders sieht es die Linke: Die Fraktion mahnte, dass man auf die Teilnehmer der Demonstration schauen müsse, die tatsächlich besorgt seien. Die Politik dürfe die Spaltung der Gesellschaft nicht weiter vorantreiben, als es ohnehin der Fall sei, so Geschäftsführer Jochen Flackus.
Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende der Saar-Linken Barbara Spaniol: Man dürfe das Recht der Menschen ihren Unmut zu äußern nicht in Frage stellen.
Hintergrund: Demo am Sonntag
In der Saarbrücker Innenstadt haben am Sonntag rund 5000 Menschen gegen die aktuelle Coronapolitik demonstriert. Ihr Protest richtete sich vor allem gegen eine allgemeine Impfpflicht. Allerdings nahmen an der Demo auch bekannte saarländische Rechtsextremisten teil. Die Versammlung verlief laut Polizei friedlich.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.12.2021.