Offene Fragen bei Entlastungen für Öl- und Pelletkunden
Öl- und Pelletkunden sollen ebenfalls Entlastungen erhalten. Unklar ist allerdings bisher, wie die Anträge dafür gestellt werden können. Ob man überhaupt profitiert, hängt auch vom Zeitpunkt ab, an dem Brennmaterial nachgekauft wurde.
Nachdem die Bundesregierung Mitte Dezember auch Entlastungen für Öl- und Pelletheizungen angekündigt hat, steht noch nicht fest, wie diese konkret beantragt werden können. Derzeit werde noch zwischen Bund und Ländern über die Umsetzung beraten, teilte die Staatskanzlei auf SR-Anfrage mit. Dann soll auch geklärt werden, wie die Unterstützung im Saarland beantragt werden kann.
Im Saarland dürften auf die Landesregierung zahlreiche Anträge zukommen. Mit 37 Prozent aller Haushalte ist der Anteil an Ölheizungen hierzulande überdurchschnittlich hoch.
Rückwirkende Entlastungen
Insgesamt stellt die Bundesregierung rund 1,8 Milliarden Euro in einem Härtefallfonds zur Verfügung. Für die Anträge sollen allerdings die Länder zuständig sein. Demnach sollen private Haushalte, die mit "nicht leitungsgebundenen Brennstoffen", wie zum Beispiel Öl, Pellets oder Flüssiggas heizen, rückwirkend für den Zeitraum vom 1. Januar bis 1. Dezember 2022 mit bis zu 2000 Euro entlastet werden.
Heizkosten müssen doppelt so hoch sein
Die Heizkosten müssen allerdings mindestens das Doppelte des Vorjahres betragen. Davon könnten im Saarland vor allem die Kunden profitieren, die im vergangenen Jahr zwischen März und September Heizöl gekauft haben.
Laut Statistischem Landesamt kostete Heizöl in diesen Monaten im Schnitt mindestens doppelt so viel wie im Vorjahresmonat. Im Oktober hatte der Preis aber nachgegeben und lag dann rund 89 Prozent über dem Vorjahresniveau, im November etwa 54 Prozent. Wer also erst kurz vor Beginn der Heizperiode Nachschub geordert hat, wird für die staatliche Entlastung vermutlich gar nicht in Frage kommen.
Bei Brennstoffen wie Holz, Pellets und Ähnlichem gab es auch starke Preisaufschläge. Während das Statistische Landesamt hier für einen Durchschnittspreis bei Holz und Pellets allerdings in keinem Monat eine Verdopplung feststellen kann, kommt der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband zu einem anderen Ergebnis. Nach deren Rechnung lagen die Pelletpreise in manchen Monaten drei Mal höher als im Vorjahresmonat.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 03.01.2023 berichtet.