Ein Bikini-Oberteil liegt auf einer Mauer im Schwimmbad, dahinter schwimmen Menschen im Becken ihre Bahnen. (Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl)

Oben-Ohne-Baden in Saarbrücken bald wohl für alle erlaubt  

  03.05.2023 | 20:46 Uhr

In den Saarbrücker Bädern wird das Oben-ohne-Baden für alle Besucher – unabhängig vom Geschlecht – zumindest testweise schon bald erlaubt sein. Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat teilten mit, auf Antrag ihrer Fraktion sei im zuständigen Ausschuss eine Änderung der Badeordnung beauftragt worden.

In Städten wie Berlin, Köln oder Göttingen ist es bereits erlaubt. Auch im pfälzischen Landau wird das Oben-Ohne-Schwimmen von Frauen geduldet. In Saarbrücken konnte bei diesem Thema bislang keine Einigung erzielt werden. Im vergangenen Sommer wurde ein entsprechender Antrag der Grünen im Stadtrat weder abgelehnt noch angenommen – sondern an den zuständigen Ausschuss weitergeleitet.

Und dieser Bäderausschuss hat sich nun am 2. Mai erneut mit dem Antrag befasst – und dieses Mal scheinen die Grünen Aussicht auf Erfolg zu haben. Denn laut der Grünen-Fraktion im Stadtrat ist in dem Ausschuss eine Änderung der Badeordnung der Saarbrücker Bäder beauftragt worden. Demnach soll es künftig allen Besuchern und Besucherinnen unabhängig vom Geschlecht möglich sein, sich auch ohne Oberteil in den Schwimmbereichen der Bäder aufhalten zu können.

Video [aktueller bericht, 03.05.2023, Länge: 2:56 Min.]
Neue Badeordnung erlaubt Oben-Ohne-Schwimmen in Saarbrücken

"Breite Mehrheit für Änderung der Badeordnung"

“Nachdem Städte wie Göttingen, Wiesbaden und Berlin bereits mit gutem Beispiel vorangegangen sind, zieht nun auch unsere Landeshauptstadt beim Thema Gleichberechtigung in Schwimmbädern nach. Wir begrüßen, dass wir eine breite Mehrheit für eine Änderung der Badeordnung in den Saarbrücker Bädern gewinnen konnten“, erklärten die frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Stadtrat, Patricia Schumann, und die Fraktionsvorsitzende, Claudia Schmelzer.

Ein extra Stadtratsbeschluss ist für die neue Regelung laut Auskunft der Stadt nicht notwendig. Es reicht aus, die bisherige Badeordnung anzupassen und auch für die Becken zu erweitern.

Änderung wird zunächst eine Saison getestet

Zunächst soll die neue Regelung erst einmal für die kommende Badesaison getestet werden. „Wir erachten unsere Initiative als wichtigen Schritt hin zur Gleichberechtigung zu mehr sexueller und physischer Freiheit und mehr Selbstbestimmung für alle Geschlechter. Wir erwarten daher, dass auch nach der diesjährigen Testphase die bevorstehende Änderung der Badeordnung dauerhaft bestehen bleibt“, teilte die Stadtratsfraktion der Grünen mit.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 03.05.2023 im SR Fernsehen berichtet.


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