Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende, spricht bei der Verleihung des Margot-Friedländer-Preises.  (Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer)

Bundesweite Auszeichnung für Illinger Kerpenschule

  28.11.2022 | 21:41 Uhr

Als eine von vier Schulen bundesweit ist die Illinger Kerpenschule am Montag mit dem Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet worden. Die Förderschule erhielt die nach der Holocaust-Überlebenden benannte Auszeichnung für ihr Projekt über Sinti in Illingen.

Seit 2014 zeichnet die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa junge Menschen in Deutschland aus, die sich in Projekten der Holocaust-Erinnerung und dem Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus widmen. Benannt ist der Preis nach der 101 Jahre alten Überlebenden des Holocaust, Margot Friedländer.

"Von 'Rukeli' Trollmann über Arnold Fortuin zu uns"

Einer von vier Preisträgern ist die Kerpenschule im Illinger Ortsteil Uchtelfangen - eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Die Schule erhielt die Auszeichnung nach Angaben der Stiftung für ihr Unterrichtsprojekt "Von 'Rukeli' Trollmann über Arnold Fortuin zu uns".

In dem Projekt geht es um den Boxer Johann 'Rukeli' Trollmann und den früheren Illinger Pfarrer Arnold Fortuin, der während der Zeit des Nationalsozialismus viele Sinti vor dem Tod gerettet hat - aber auch um die Verbindungen der Schülerinnen und Schüler zu diesen beiden Persönlichkeiten und ihrer eigenen Geschichte.

"Wir wollen die offiziell bekannten Lebensgeschichten der beiden mit unseren Geschichten ergänzen. Geschichte aus Lehrbüchern und dem Internet soll mit unserem ganz persönlichen Ergebnissen ergänzt werden und so ein persönlicher Bezug hergestellt werden", heißt es in der Projektbeschreibung auf der Internetseite www.sinti-in-illingen.de.

Anerkennung "für Euer menschliches Engagement"

Bei der Preisverleihung am Montag nahmen Friedländer selbst und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Auszeichnungen vor. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro verbunden, die nach Bedarf zwischen den Projekten aufgeteilt werden.

Der Preis sei nicht für einen sportlichen Erfolg oder einen guten Aufsatz, wird Friedländer in einer Mitteilung zitiert. "Er ist vielmehr eine Anerkennung für etwas unendlich Wichtiges, für Euer menschliches Engagement. Sagt Eure Meinung! Seid wachsam! Seid Menschen!"

Die 1921 in Berlin geborene Margot Friedländer lebte während der Nazizeit im Untergrund in Berlin und überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt. 1946 emigrierte sie nach New York und zog 2010 wieder nach Berlin zurück. Seitdem tritt sie als Zeitzeugin in Schulen auf.


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