Wird Ladensterben in der Saarbrücker Innenstadt zum Problem?
In Saarbrücken stehen zahlreiche Geschäfte leer. Ladensterben und Verödung der Innenstädte wird damit schnell assoziiert. Droht das auch der Landeshauptstadt?
Leerstände gibt es in vielen Städten. Aber wenn Ladenzeilen lange leer stehen oder wenn alteingesessene Geschäfte auf einmal schließen, dann kann das für Innenstädte zum Problem werden. In Saarbrücken gibt es einige solcher Beispiele, etwa in der Diskonto-Passage, die seit langer Zeit schon mit leeren Geschäftsräumen zu tun hat.
Ebenso ist die Mcdonalds-Filiale am St. Johanner Markt seit fast drei Jahren geschlossen, und für das gegenüber liegende Schuhgeschäft Görtz ist das zum Jahresende ebenfalls geplant. Auch in der Kaiserstraße stehen viele Geschäfte leer, nicht zuletzt das ehemalige C&A, für das es inzwischen aber neue Pläne gibt.
Erweiterung der Innenstadt als Grund?
Ein weiteres Beispiel ist Schlüssel Neisius: Die Firma war über 60 Jahre lang am St. Johanner Markt ansässig, wechselt nun aber den Standort. Mit der Erweiterung der Fußgängerzone habe das nichts zu tun. Das Hauptgeschäft seien Schließanlagen und das seien eigentlich keine passenden Artikel für eine Fußgängerzone, sagt Geschäftsführer Patrick Escher. "Bei uns ist es nicht so, dass unser Geschäft stirbt. Wir sind ja weiterhin da, in der Bühler Straße." Es sei dann nur nicht mehr zu Fuß zu erreichen."
Dass immer weniger Autos rund um den St. Johanner Markt fahren, mit Ausnahmen der Anwohnerinnen und Anwohner in der Katholisch-Kirch-Straße, begrüßt die Geschäftsführerin von "La Maison". Je mehr Menschen durch die Stadt flanieren, desto besser, sagt Katharina Weidle. Sie wünscht sich aber, dass die Stadt und das Ordnungsamt bei der Anlieferung kulanter werden und nicht starr ab 12.00 Uhr ein Strafzettel droht.
Stadt gegen Sonderregelungen
Die Stadt sieht da aber keinen Spielraum für Sonderregelungen. Von einem Geschäftssterben könne keine Rede sein. Die Stadt sei im ständigen Wandel und mit der Dynamik sei man zufrieden.
"Wir erleben, dass viele Unternehmen investieren und neue Geschäfte, neue Restaurants eröffnen. Wir hatten seit Beginn der Pandemie in der Saarbrücker City, in der Bahnhofstraße, der Reichsstraße, rings um den St. Johanner Markt über vierzig neue Eröffnungen von Geschäften und Restaurants", sagt Oberbürgermeister Uwe Conrad.
Auch bei den Mieten für Geschäfte sieht die Stadt kein Problem. Die würden stagnieren und insgesamt scheint Saarbrücken attraktiv auch für Neubauten zu sein.