Spannung bei der Wahl in Rheinland-Pfalz
Rund 3,1 Millionen Wahlberechtigte sind heute in Rheinland-Pfalz zur Wahl eines neuen Landtags aufgerufen. SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer will ihre Ampelkoalition fortführen, lieferte sich in Umfragen zuletzt aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU um Spitzenkandidat Christian Baldauf.
Wegen der Corona-Pandemie war in den Wahllokalen bis zum Mittag nur wenig los. Stichproben in ausgewählten Kommunen hätten bis zum Mittag einen Urnenwähleranteil von 7,5 Prozent ergeben, teilte die Landeswahlleitung in Rheinland-Pfalz mit. Weitere 44,5 Prozent hätte aber bereits per Briefwahl abgestimmt, so dass die Wahlbeteiligung bis zum Mittag insgesamt bei 52 Prozent lag. Bei der Landtagswahl 2016 hatten insgesamt 70,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
In den Umfragen vor der Wahl lieferten sich SPD und CDU zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Das ZDF prognostizierte für die SPD zuletzt 33 Prozent, während die CDU mit 29 Prozent ins Hintertreffen geriet. Eine Erhebung der "Bild"-Zeitung sah beide Parteien gleichauf bei jeweils 30 Prozent. In einer Vorwahlumfrage von Infratest im Auftrag der ARD vor einer Woche kam die SPD auf 30, die CDU auf 28 Prozent.
Laut den Umfragen könnte Dreyer ihre Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen fortführen. Die Grünen kommen auf Ergebnisse zwischen elf und zwölf Prozent, die FDP liegt zwischen sechs und neun Prozent.
Freie Wähler mit Chancen auf Einzug ins Parlament
Die Linke würde mit drei Prozent erneut an der Fünfprozenthürde scheitern, erstmals könnten aber die Freien Wähler in den rheinland-pfälzischen Landtag einziehen. Deutlich über die Fünf-Prozent-Hürde - aber unter ihrem Wahlergebnis von 2016 liegt in den Umfragen derzeit die AfD. Sie wird, wenn sie in den Landtag einzieht, aber in jedem Fall auch künftig eine Oppositionspartei bleiben. Keine andere Landtagsfraktion will mit ihr zusammenarbeiten.
Insgesamt bewerben sich zwölf Parteien und eine Wählervereinigung um die 101 Sitze im Mainzer Parlament. Vier davon treten zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Rheinland-Pfalz an.
Auch Wahl in Baden-Württemberg
Zeitgleich zu Rheinland-Pfalz wird auch in Baden-Württemberg gewählt. Dort geht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als Favorit ins Rennen. Seine Partei lag in den Umfragen zuletzt deutlich vorne.
Bei Wahlbeteiligung zeichnet sich ein ähnliches Bild wie in Rheinland-Pfalz ab. Wegen der hohen Briefwählerzahl sind deutlich weniger Leute ins Wahllokal gegangen. Nach einer repräsentativ erhobenen Wahlbeteiligung in den Wahllokalen zur Landtagswahl um 14.00 Uhr wurde ein Rückgang um 15,9 Prozentpunkte gegenüber 2016 zum selben Zeitpunkt verzeichnet (35,5 Prozent). Landeswahlleiterin Cornelia Nesch erklärte dies mit dem pandemiebedingt erwarteten Anstieg der Briefwähleranzahl. In den repräsentativ ausgewählten Wahlbezirken haben demnach 36 Prozent aller Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. 7,7 Millionen Baden-Württemberger sind zur Wahl aufgerufen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 14.03.2021 berichtet.