Debatte um Zahl der Krankenhäuser wieder aufgeflammt
Die Fraktionen im Landtag haben die kurzfristige Ankündigung der Kreuznacher Diakonie kritisiert, das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken zu schließen. Die Entscheidung wirft aber einmal mehr die grundsätzliche Frage auf, wie viele Krankenhäuser das Saarland braucht.
„Stillos“ sei die Art, in der die Kreuznacher Diakonie kurzfristig die Schließung des Krankenhauses angekündigt habe, kritisiert Hermann-Josef Scharf, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion.
Man werde sich der grundlegenden Debatte, wie viele Krankenhäuser das Land brauche, nicht verschließen. Nur seien vor allem die Landesregierung und Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) gefordert, einen Entwurf für die Krankenhausplanung nach 2025 vorzulegen.
SPD wirft CDU verfehlte Krankenhausplanung vor
SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon betonte hingegen, im Ministerium werde sich bereits mit der Krankenhausplanung beschäftigt. Gleichzeitig warf er der ehemaligen CDU-Gesundheitsministerin Monika Bachmann eine verfehlte Krankenhausplanung vor.
Klar sei im aktuellen Fall, so Commerçon, dass es irgendeine Form der Erstversorgung in der Saarbrücker Innenstadt brauche. Künftig müssten sich aber auch die Krankenhäuser besser untereinander abstimmen, wer welche Aufgaben übernehme.
AfD sieht Verlust bei Versorgungsnähe
Aus Sicht von AfD-Fraktionschef Josef Dörr bedeutet die Schließung einen Verlust an Nähe bei der Gesundheitsversorgung.
Der Träger des Evangelischen Stadtkrankenhauses, die Kreuznacher Diakonie, hatte am Freitag angekündigt, das Krankenhaus in den nächsten sechs Monaten zu schließen. Am Standort soll das Hospiz weiterbetrieben werden und eine Einrichtung für begleitetes Leben im Alter entstehen.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 19.09.2022 berichtet.