Wenig Diversität im neu gewählten Landtag
Im neu gewählten saarländischen Landtag gibt es deutlich weniger Frauen als Männer. Die Frauenquote liegt hier nur bei etwa 37 Prozent. Aber auch in anderen Bereichen mangelt es dem neuen Landtag an Vielfalt.
In Sachen Diversität ist im neuen saarländischen Landtag noch viel Luft nach oben. Von einer paritätischen Besetzung nach Geschlechtern ist er mit einer Frauenquote von etwa 37 Prozent weit entfernt.
SPD mit höchster Frauenquote
Die SPD kommt dabei auf eine Frauenquote von knapp 50 Prozent. In ihrer Fraktion sitzen 14 Frauen und 15 Männer. Dieses Ergebnis ist ein Effekt der paritätisch besetzten Listen der SPD.
In der CDU-Fraktion ist etwa ein Viertel der Abgeordneten weiblich. In der dreiköpfigen AfD-Fraktion gibt es keine Frauen.
Sechs Abgeordnete haben einen Migrationshintergrund
Auch der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist im neuen Landtag deutlich geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt. In der SPD-Fraktion haben fünf Menschen einen Migrationshintergrund, unter anderem aus Ungarn, Kurdistan, Bolivien und Frankreich.
In der CDU gibt es mit Roland Theis einen Abgeordneten, der die französische Staatsbürgerschaft hat. Die AfD hat keine Menschen mit ausländischen Wurzeln in ihrer Fraktion.
Anteil nur halb so hoch wie im landesweiten Schnitt
Damit machen die Menschen mit Migrationshintergrund im Landtag einen Anteil von knapp zwölf Prozent aus. Der Vergleich mit der saarländischen Gesamtbevölkerung zeigt aber: Besonders repräsentativ ist das nicht. Im gesamten Saarland ist der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln mit etwa 22 Prozent fast doppelt so hoch.
Zwei Jahre älter als der Durchschnitts-Saarländer
Am nächsten kommt der Landtag der saarländischen Gesamtbevölkerung noch beim Alterschnitt. Mit einem Durchschnittsalter von knapp über 48 Jahren sind die Abgeordneten im Schnitt 2 Jahre älter als der durchschnittliche Saarländer oder die durchschnittliche Saarländerin.
Die Zahlen sind zwar nicht ganz vergleichbar, da nur volljährige Personen in den Landtag gewählt werden können. Besonders viele junge Menschen gibt es im saarländischen Parlament aber nicht. Weder CDU noch AfD haben in ihrer Fraktion Abgeordnete unter 30 Jahren. Bei der SPD sind es immerhin fünf. Das macht einen Gesamtanteil von knapp zehn Prozent.
Verbesserung im Vergleich zum letzten Landtag
Im Vergleich zur vorangegangenen Legislaturperiode hat sich die Diversität im saarländischen Landtag in einigen Bereichen verbessert, zum Beispiel was die jungen Abgeordneten und auch die Frauenquote angeht. Die lag im letzten Parlament noch bei knapp über 33 Prozent. Und es gab insgesamt nur drei, beziehungsweise später sogar nur noch zwei Abgeordnete unter 30 Jahren, nachdem Alexander Zeyer Regierungssprecher wurde.
Über dieses Thema berichtete die "Region" auf SR 3 Saarlandwelle am 13.04.2022.