Details zu neuen Quarantäneregeln für Schulen und Kitas
Die Gesundheitsministerkonferenz hat den Weg frei gemacht für einheitliche Quarantäneregeln: Das soll nun auch an den Schulen und Kitas im Saarland einheitlich umgesetzt werden. Die konkreten Maßnahmen hat am Dienstag ein Gremium aus beteiligten Ministerien und Kreisbehörden festgelegt.
Jeder, der im schulischen Umfeld als Kontaktperson in Quarantäne geschickt wird, kann sich nach fünf Tagen mittels PCR-Test freitesten - vorausgesetzt, er oder sie hat keine Covid-Symptome. Die Kosten für diesen PCR-Test werden nach Angaben von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) übernommen. Das gilt nicht nur für Schulen, sondern auch für Kitas.
Freitesten auch rückwirkend möglich
Damit ist die Debatte, ob ein Schnelltest auch reicht oder nicht und wer für die Kosten aufkommen muss, vom Tisch. Die Regelung gilt auch rückwirkend für Schülerinnen und Schüler oder Lehrkräfte, die vergangene Woche in Quarantäne geschickt wurden.
Außerdem habe man sich mit den Gesundheitsämtern darauf verständigt, dass Betroffenen zusätzlich ein freiwilliger PCR-Test nach 14 Tagen angeboten wird, um verzögerte Ausbruchsgeschehen zu entdecken, sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU).
Nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne
Geimpfte und Genese sollen - zumindest bei den aktuell zirkulierenden Virusvarianten - nicht mehr in Quarantäne. Außerdem sollen Quarantäne-Anordnungen nicht mehr für ganze Klassen, sondern nur noch für direkte Sitznachbarn ausgesprochen werden, wie das Gesundheitsministerium bereits am Montag mitteilte. Der Vorsitzende des Landkreistages, Patrik Lauer (SPD), betonte allerdings, dass bei dieser Regelung für die Gesundheitsämter von zentraler Bedeutung sei, dass die Hygienemaßnahmen weiter beachtet werden.
Den Kitaträgern soll laut Gesundheitsministerin Bachmann empfohlen werden, die Kinder wieder in geschlossenen Gruppen zu betreuen, um einerseits die Anzahl der Kontaktpersonen zu reduzieren und zum zweiten den Betrieb der Kitas aufrechtzuerhalten.
GEW mahnt weitere Lüftungsgeräte an
Auch Bildungsministerin Streichert-Clivot mahnte an, weiter die AHA-Regeln und regelmäßiges Lüften einzuhalten. Am letzten Punkt reibt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Land: Noch immer seien nicht überall, wo es nötig wäre, Lüftungsgeräte angeschafft, mahnt die Landesvorsitzende Birgit Jenni im SR-Interview.
Ansonsten aber begrüßt die GEW die neue Regelung, ebenso wie der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband sowie die Elternvertretung der Gymnasien im Land. Präsenzunterricht sei so wertvoll, dass er oberste Priorität haben sollte. Dem werden die neue Regelung gerecht, so die GEW-Vorsitzende Jenni abschließend.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.09.2021.