Öffentlicher Ladesäulenausbau hinkt Anstieg an E-Autos hinterher
Noch immer ein seltenes Gut im Saarland: öffentliche Ladepunkte für Elektroautos. Die Anzahl der Ladesäulen stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel – kann aber mit dem zeitgleich rasanten Anstieg an E-Autos nicht Schritt halten, kritisiert der saarländische Kfz-Verband.
Wer sein Elektroauto im Saarland aufladen möchte, ist nach wie vor mit der schlechten Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum konfrontiert. Fast 32 PKWs kommen aktuell im Saarland auf einen öffentlichen Ladepunkt, rechnet der saarländische Kfz-Verband vor. „Die Schere zwischen E-Wagen im Bestand und Ladepunkten wird nicht kleiner“, sagt Martin Bitsch, Landesvorsitzender des Kfz-Verbandes – ein deutlicher Rückschritt für die öffentliche Infrastruktur der Elektromobilität im Saarland.
Nur 562 öffentliche Ladepunkte im Saarland
Aktuell gebe es im Saarland öffentliche 562 Ladepunkte, an denen Menschen ihre E-Fahrzeuge aufladen könnten – wovon 88 Schnellladepunkte sind. Das sind zwar im Vergleich zum Vorjahr 151 Lademöglichkeiten und damit 36,7 Prozent mehr, allerdings ist die Anzahl der E-Fahrzeuge im gleichen Zeitraum um mehr als 76 Prozent gestiegen.
Bis Oktober dieses Jahres wurden 17.834 E-Autos im Saarland registriert, während es letztes Jahr nur um die 10.000 Fahrzeuge waren, so der saarländische Kfz-Verband.
Aus diesem Grund forderte Bitsch eine deutliche „Tempoverschärfung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur“ und verwies darauf, dass es im Saarland bis 2030 rund 13.000 Lademöglichkeiten geben sollte. Aktuell habe man 4,3 Prozent dieses politischen Ziels erreicht.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 05.12.2022.