Demonstration in Saarbrücken gegen türkische Angriffe in Syrien
Nach den Angriffen des türkischen Militärs auf kurdische Gebiete in Nordsyrien haben am Samstag mehr als 200 Personen in Saarbrücken demonstriert. Sie forderten Sanktionen gegen die Türkei.
In Saarbrücken haben am Samstag rund 220 Menschen gegen die jüngsten Angriffe des türkischen Militärs auf Ziele in Nordsyrien und im Nordirak protestiert. Der Demonstrationszug führte vom Landwehrplatz durch die Innenstadt.
Angriffe auf Zivilisten
Die türkischen Angriffe hätten zahlreiche zivile Einrichtungen in den vor allem von Kurdinnen und Kurden bewohnten Gebieten getroffen, sagte Dilan Akdogan vom Kurdischen Gesellschaftszentrum Saarbrücken zum Auftakt der Kundgebung: Dörfer, aber auch ein Krankenhaus und die Elektrizitätsversorgung.
Die Demonstrierenden forderten die Bundesregierung auf, Sanktionen gegen den türkischen Staat zu verhängen.
Beginn der Angriffe nach Anschlag in Istanbul
Die jüngste Militäroffensive der Türkei hat am vergangenen Wochenende begonnen, wenige Tage nach dem Anschlag in Istanbul mit sechs Toten. Die türkische Regierung macht die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG für den Anschlag verantwortlich und bezeichnet die Militärschläge in Nordsyrien und im Nordirak als „Vergeltung“ und „Selbstverteidigung“.
Die kurdischen Organisationen dementieren. Deutsche Politiker und Juristen haben in den vergangenen Tagen die türkischen Attacken in Nordsyrien als „völkerrechtswidrig“ bezeichnet. Es ist die fünfte Militäroffensive der Türkei dort seit 2016.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.11.2022 berichtet.