Fraktionen schließen Fusion des SR aus
Die Debatten um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland reißen nicht ab. Auch über eine mögliche Fusion des Saarländischen Rundfunks mit der größeren Sendeanstalt SWR wird diskutiert. Darum ging es auch am Donnerstag im Kulturausschuss des Landtages, wo SR-Intendant Martin Grasmück Rede und Antwort stand.
Die Fraktionen waren sich bei der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag über die Parteigrenzen hinweg wie vor zwei Wochen schon einig: Es wird keine Fusion des Saarländischen Rundfunks geben.
Reformdruck auch beim SR
Die Lage innerhalb der ARD bleibt weiter angespannt. Reformen sind nicht erst seit der Affäre um die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger unumgänglich. Es geht auch um einen grundsätzlichen Wandel vom linearen zum digitalen Angebot. Das gilt auch für den SR, wie Intendant Martin Grasmück immer wieder betonte: „Der Reformdruck ist ganz immens, und wir werden uns dem auch stellen. Auch der Saarländische Rundfunk muss seine Hausaufgaben machen.“
Das Reformvorhaben werde auch dafür sorgen, dass sich der SR von einigen Angeboten verabschieden müsse, so Grasmück. „Ich möchte das aber ohne harte Brüche machen, sondern in einem evolutionären Prozess, aber mit Tempo.“
Wirtschaftlicher Druck auf kleine Anstalten nimmt zu
Der wirtschaftliche Druck besonders auf die kleinen Anstalten nimmt im Zuge der laufenden Diskussion um die ARD weiter zu, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Michael Burkert (SPD). „Die Themen Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit werden sicherlich auch beim SR an Bedeutung gewinnen. Das muss aber vor dem Hintergrund einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung und einem sehr gutem Programm des SR geführt werden. “
Auch die Gremien des SR stehen damit vor neuen Herausforderungen bei ihrer Kontrollfunktion, aber auch bei der Umsetzung der Reformen. „Auch die Gremien sind sich bewusst, dass sie den Saarländischen Rundfunk kritisch begleiten, denn das ist unser Arbeitsauftrag“, erklärte die Vorsitzende des Rundfunkrats Gisela Rink (CDU).
Landespolitik müsste Fusion zustimmen
Eine Fusion der kleineren Landesrundfunkanstalten wie dem SR ist immer wieder im Gespräch. Doch das ist nur möglich, wenn die saarländische Landespolitik diesem Vorhaben zustimmen würde. Das erklärte auch der Medienstaatssekretär Thorsten Bischoff (SPD). „Bei Medienstaatsverträgen ist die Einstimmigkeit zwischen den Ländern notwendig. Und die saarländische Landesregierung wird nichts mitmachen, was die Existenz und die Zukunftsfähigkeit des Saarländischen Rundfunks gefährdet.“
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 01.12.2022 berichtet.