Laute Wärmepumpen – Beschwerden nehmen zu
Im Saarland häufen sich laut Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz die Beschwerden wegen Wärmepumpen. Denn sie geben ein tiefes Brummen ab – und von diesem Geräusch fühlen sich einige im Alltag gestört. Betroffene fordern striktere Richtlinien seitens der Politik.
Im Saarland und bundesweit wollen immer mehr Haushalte beim Heizen auf die Wärmepumpe setzen. Sie gilt als umweltfreundlichere Alternative etwa zu Öl- oder Gas-Heizungen.
Doch dabei ergibt sich offenbar ein neues Problem: Immer mehr Menschen fühlen sich durch die Geräusche gestört, die von den Anlagen ausgehen. Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz verzeichnet mehr Beschwerden wegen lauten Wärmepumpen.
Maximallautstärke festgelegt
Die Anlagen geben ein Brummen in einer tiefen Frequenz ab. Zwar gibt es die Richtlinie, dass Wärmepumpen eine Lautstärke von 35 Dezibel nicht überschreiten dürfen. Doch auch schon diese Lautstärke könne als störend empfunden werden, erklärt Frank Schwan, Leiter des Fachbereichs Emmissionsschutz.
Denn im Gegensatz zu höher frequenten Geräuschen, die von Fenstern oder Bauteilen wie zum Beispiel Wänden absorbiert werden, übertragen sich tiefere Geräusche durch die Bauwerke hindurch.
Folgen der Lärmbelästigung
Das heißt, selbst wenn der Richtwert nicht überschritten wird, nehmen einige das Geräusch der Wärmepumpen als störend wahr. So geht es etwa Patrick Klingler aus Ommersheim. Auf dem Grundstück seiner Nachbarn ist eine Wärmepumpe installiert.
"Am Anfang dachten wir, es parkt ein Auto vor der Tür und hat den Motor laufen", vergleicht Klingler das Geräusch. Es zu ignorieren habe irgendwann nicht mehr funktioniert. Inzwischen schade das ständige Brummen sogar seiner Gesundheit: Zunächst litt er unter innerer Unruhe und starken Konzentrationsproblemen, die auch seine Arbeit beeinträchtigt haben. Hinzu kamen Schlafstörungen und mittlerweile habe er sich professionelle Hilfe gesucht.
Zu lasche Richtlinien?
Die Wärmepumpe seiner Nachbarn überschreitet den Grenzwert von 35 Dezibel nicht, deswegen mache er ihnen auch keinen Vorwurf. Er sieht vielmehr die Politik in der Pflicht. Seiner Meinung nach seien die Richtlinien zu lasch. Man müsse festlegen, wo solche Anlagen stehen dürfen.
Klingler findet außerdem, Wärmepumpen müssten schon vom Hersteller so ausgerüstet sein, dass es gar nicht zu solchen Lärmpegeln kommt. Da so eine Regelung bislang allerdings nicht in Aussicht ist, versucht Klingler, das Brummen mit Radiogeräuschen zu übertönen. Gleichzeitig hofft er, dass er sich mit seinen Nachbarn auf den Bau einer Lärmschutzwand einigen kann.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Mittag am 06.04.2023 berichtet.