Warteliste und mehr Mitarbeiter sollen Impfterminvergabe verbessern
Am Montag hat es bei der Impfterminvergabe erneut Probleme gegeben. Die Landtagsparteien sehen die Schuld dafür beim zuständigen Gesundheitsministerium. Es habe die Terminvergabe schlecht organisiert. Nun soll eine Warteliste eingeführt werden. Auch die Telefonhotline wird personell aufgestockt.
SPD, Linke und AfD im saarländischen Landtag haben scharfe Kritik am Gesundheitsministerium wegen der Impfterminvergabe im Land geübt. SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon sagte, es habe trotz ausreichender Vorbereitungszeit keine Konzepte im CDU-geführten Gesundheitsministerium gegeben.
Warteliste soll kommen
Nach Angaben des Gesundheitsminsteriums soll Anfang kommender Woche nun eine Warteliste eingeführt werden. Diejenigen, die trotz Bemühungen keinen freien Termin bekommen konnten, können sich auf die Warteliste setzen lassen. Im Anschluss erhalten sie einen Termin für eine Impfung in einem der drei Impfzentren. Kann dieser Termin nicht angenommen werden, so ist es möglich, über die Hotline einen neuen Termin zu vereinbaren - sofern noch alternative Termine zur Verfügung stehen.
Hotline wird aufgestockt
Weil auch am Montag die Hotline zur Terminvergabe überlastet war, wird nun die Zahl der Mitarbeiter, die die Anrufe entgegennehmen aufgestockt. Man habe den Dienstleister beauftragt, zusätzliche 100 Mitarbeiter damit zu beschäftigen, so das Ministerium. Denn auch am Montag seien viele der Anrufer leer ausgegangen und hätten keinen Impftermin bekommen.
Harte Kritik auch von Linken und AfD
Auch die AfD-Fraktion hatte zuvor harsche Kritik an der bisherigen Organisation der Terminvergabe geübt. Man habe von Anfang an gewusst, dass es eine Mangelsituation angesichts des knappen Impfstoffs geben werde und hätte reagieren müssen. Jeder Schulleiter hätte das besser gekonnt, so der AfD-Fraktionschef und ehemalige Schulleiter Josef Dörr.
Auch die Linken zeigten sich empört. Der parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jochen Flackus, sagte, die derzeitige Praxis gehe zu Lasten einsamer und sozial schwächerer Menschen und zeuge von sozialer Kälte. Er schlug vor, dass Menschen per Post angeschrieben werden und einen Terminvorschlag bekommen. So wird es auch in anderen Bundesländern teilweise gehandhabt.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten vom 04.01.2021.