Diakonie hält an Schließungsplänen für EVK fest
Vertreter der Kreuznacher Diakonie haben am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Saarländischen Landtags noch einmal die Schließungspläne für das Evangelische Krankenhaus (EVK) in Saarbrücken bekräftigt. Derzeit laufen Gespräche über eine mögliche Folgenutzung des Geländes.
Zweimal hatte sich die Verantwortlichen der Kreuznacher Diakonie in der Vergangenheit entschuldigen lassen, seien nicht sprechfähig gewesen. Am Mittwoch war es dann so weit: Im Gesundheitsausschuss des Landtags standen sie Rede und Antwort.
Weiterbetrieb in keinem Szenario wirtschaftlich sinnvoll
Viel Neues gab es nicht. Es bleibt dabei: Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken wird zum 31. März schließen. Umstrukturierung und Verkauf seien zwar erwogen worden. Bei einer Prüfung sei aber herausgekommen: Ein Weiterbetrieb sei in keinem Szenario wirtschaftlich sinnvoll und die Schließung die einzige zu verantwortende Situation. Für das Jahr 2022 werde man ein zweistelliges Millionendefizit ausweisen.
Aus dem Gesundheitsausschuss kommt Kritik: Man hätte bereits viel früher Gespräche mit den Mitarbeitenden führen müssen und sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Auch das Gesundheitsministerium kritisiert den Umgang mit den Beschäftigten. Man sei mit der Mitarbeitervertretung in Kontakt, um den Betroffenen eine Perspektive aufzuzeigen und Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Angebot zur Altenpflege als mögliche Folgenutzung
Das Hospiz auf dem Gelände der Saarbrücker Innenstadt soll Weiterbetrieben werden, das Krankenhausgebäude wird abgerissen. Hier soll eventuell ein Angebot zur Alterspflege entstehen. Darüber sei man mit der Kirchengemeinde als Besitzerin des Geländes im Dialog.
Das Gesundheitsministerium mahnt an, dass diese Frage nun dringend geklärt werden müsse. Gleichzeitig betont das Ministerium in einer Stellungnahme, dass die medizinische Versorgung in der Landeshauptstadt auch nach der Schließung des EVK durch die umliegenden Krankenhäuser gesichert sei.
Entscheidung über Neunkircher Krankenhaus im Sommer
Auch das Krankenhaus in Neunkirchen war Thema in der Ausschusssitzung. Schon 2021 hatte die Kreuznacher Diakonie angekündigt, die Klinik an einen neuen Träger zu verkaufen. In der Sitzung habe der Träger von vier Interessenten berichtet, sagt der CDU-Abgeordnete Hermann Joseph Scharf. Eine Entscheidung solle zur Jahresmitte getroffen werden.
Über dieses Thema berichtete die SR 3 Rundschau am 11.01.2023.