Klinikträger überrascht von Ankündigung der Kirchengemeinde
Im Streit um die Zukunft des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken hat sich nun auch der Träger Kreuznacher Diakonie zu Wort gemeldet. Demnach soll auf dem Grundstück das bestehende Hospiz weitergeführt und erweitert werden. Zur Nutzung der Fläche, auf der das Krankenhaus steht, sei man in Verhandlungen.
Im September hatte die Kreuznacher Diakonie angekündigt, das Evanglische Krankenhaus zum Jahresende zu schließen. Am Donnerstag hatte die Evangelische Kirchengemeinde St. Johann nun mit rechtlichen Schritten gedroht, um der Diakonie das Grundstücksrecht zu entziehen, sollte sie dort nach der Schließung des Krankenhauses keine medizinische Versorgung anbieten wollen.
Hospiz soll ausgebaut werden
Die Leitung der Kreuznacher Diakonie zeigte sich überrascht von der Initiative der Kirchengemeinde, von ihrem Heimfallrecht Gebrauch machen zu wollen. Schriftlich weist Diakonie-Vorstand Heinrich zurück, dass man auf dem Grundstück andere als vertraglich zugesicherte diakonische Zwecke beabsichtige.
Das Hospiz solle nach der Schließung der Klinik weitergeführt und erweitert werden. Wie es mit der Nutzung der Fläche, auf der das Krankenhaus steht, weitergehen soll, sei noch in Verhandlung. Dazu habe man der Gemeinde bereits zwei Mal Gesprächsangebote gemacht und sei weiterhin zum konstruktiven Austausch bereit.
Grüne fordern Einschreiten von Conradt
Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken fordern angesichts des Streits, dass Oberbürgermeister Uwe Conradt das Thema Evangelisches Krankenhaus zur Chefsache machen soll.
Die Beschäftigten bräuchten endlich Klarheit über ihre Zukunft. Auch sei eine medizinische Versorgung an zentraler Stelle notwendig. In ihrem Schreiben unterstützen sie den Plan, an dortiger Stelle ein ambulantes medizinisches Versorgungszentrum einzurichten.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 18.11.2022.