Ex-Kraftwerksgelände soll zu Bauland werden
Das Kraftwerk Ensdorf soll in zwei Jahren abgerissen werden. Das Land will das Gelände kaufen und Platz für neue Firmen schaffen. Auf einem Teil des Geländes könnte es sogar schon früher losgehen.
Das Kraftwerk Ensdorf wird wohl in zwei Jahren abgerissen. Die Gemeinde hat einem Bebauungsplan zugestimmt. Schon vor dem Abriss des Kraftwerks soll das sogenannte Südgelände, das rund 30 Hektar groß ist, zu Bauland umgestaltet werden. Ziel ist, dass sich dort relativ schnell Firmen ansiedeln können. Zudem wird der Schwalbach umgeleitet.
Schwalbach wird umgeleitet
Nach Auskunft des Ensdorfer Bürgermeisters wurde nun auch mit Naturschützern und dem Kraftwerksinhaber, der VSE, ein Übereinkommen gefunden. Man habe sich auf Ausgleichsflächen für den ökologischen Eingriff einigen können.
„Ich glaube nicht, dass es zu großen Belastungen kommt“, sagt der Bürgermeister Jörg Wilhelmy. Es sei ein etablierter Industriestandort gewesen und die Anschlüsse an die Bahn, die Wasserstraße und an die Umgehungsstraße und die Autobahnen bereits vorhanden.
„Insofern wird es auch keine großen Baumaßnahmen geben müssen. Und die innere Erschließung ist, denke ich, kein großes Problem“, schätzt der Bürgermeister.
Umspannwerk bleibt erhalten
Das Umspannwerk auf dem Kraftwerkgelände soll aber auch künftig erhalten bleiben. Das sei für die Stromversorgung in ganz Deutschland wichtig. Es soll sogar geringfügig erweitert werden. Allerdings ist noch nicht alles unter Dach und Fach.
Das Land kauft das Gelände von der VSE wohl auch, damit dort endlich etwas passiert. Der Vertrag dafür ist aber noch nicht unterschrieben. Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) rechnet dabei aber nicht mehr mit großen Schwierigkeiten.
„Wir erwerben Gelände im Kontext anderer Geländeerwerbe im Land und in Regionen. Da darf man keinen schlechter und besser stellen. Da werden die normalen Konditionen zu Grunde gelegt“, so Barke. Besonders berücksichtigt werden müsse nur der Abriss des Kraftwerksgeländes. Das sei aber von der VSE ausgeschrieben und wird ausgeführt – es gebe in diesem Bereich volle Transparenz.
Keine Bauhindernisse erwartet
Das bisherige Kohlelager wird zusammen mit dem Kraftwerk voraussichtlich ab 2024 saniert werden. Große Überraschungen durch unerwartete Bauhindernisse erwartet der Wirtschaftsminister auch dabei nicht.
Keine Auskunft gibt es derzeit darüber, welche Firmen Interesse haben, sich auf dem fast 70 Hektar großen Gelände niederzulassen. Gespräche soll es dazu schon einige gegeben haben.
Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung "aktueller bericht" am 14.10.2022 berichtet.