Derzeit kein Gas aus Frankreich über Gersheim
Derzeit fließt kein Gas mehr aus Frankreich über die Leitung im saarländischen Gersheim-Medelsheim nach Deutschland. Gashändler können offenbar derzeit in anderen Ländern günstiger einkaufen.
Die seit dem 13. Oktober bestehende Möglichkeit, kleinere Mengen Erdgas aus Frankreich nach Deutschland zu importieren, wird derzeit nicht mehr genutzt. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, wurde zuletzt am 29. November Gas über die Leitung bei Gersheim-Medelsheim eingeführt.
Bis zu 111 Gigawattstunden
Den Grund für den Stopp sieht der Fernleitungs-Netzbetreiber, das Essener Unternehmen Open Grid Europe (OGE), im Marktverhalten der Gashändler. Sie könnten aktuell Gas aus anderen Ländern billiger einkaufen als aus Frankreich, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Vom 13. Oktober bis 29. November waren nach Angaben der Bundesnetzagentur täglich zwischen 25 und 111 Gigawattstunden (GWh) Gas nach Deutschland geflossen. Zum Vergleich: Haushalte und kleinere Unternehmen haben deutschlandweit im ersten Dezemberdrittel täglich rund 1938 GWh Erdgas verbraucht.
Importe aus Norwegen und Niederlanden
Am 29. November importierte Deutschland neben 51 GWh aus Frankreich unter anderem 1365 GWh aus Norwegen und 849 GWh aus den Niederlanden. Nach Angaben der Bundesnetzagentur hatte Frankreich von Anfang an betont, dass die zusätzlichen mengen nur in den Sommermonaten, allenfalls noch in den Übergangsmonaten zugesagt werden könnten. Die wegfallenden Mengen würden anderweitig beschafft. Die Gasversorgung sei stabil.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 15.12.2022 berichtet.