Junge Menschen ohne Ausbildung: Wie man sie erreichen kann
Wie kann man Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, die noch keiner Ausbildung nachgehen? Für den saarländischen Arbeitsmarkt und die Unternehmen eine wichtige Frage. Eine Initiative erklärt: Wichtig ist insbesondere, die jungen Menschen ernst zu nehmen.
Im Saarland haben viele Betriebe Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Das saarländische Netzwerk "SchuleWirtschaft" beschäftigt sich daher damit, wie auch schwer erreichbare Jugendliche in einen Beruf vermittelt werden können, damit sie dem Arbeitsmarkt nicht nach ihrem Abschluss verloren gehen.
Schlüssel: Jugendlichen zuhören
Dazu setzt das Netzwerk auf die Unterstützung einer gemeinnützigen Initiative aus München, die sogenannten "Joblinge". Der Schlüssel sei, dorthin zu gehen, wo sich Jugendliche gerne aufhalten, erklärt Jan Boskamp von der Initiative.
"Wir machen das mit Alumni, mit Leuten, die auch ihre Sprache sprechen. Wir machen ein Angebot, die hören zu. Und wenn man Interesse hat, die Unterstützung anzunehmen, dann kommt der nächste Schritt." Es gehe vor allem darum, die Jugendlichen ernst zunehmen, ihnen zuzuhören und ihnen ohne Vorurteile zu begegnen.
Wirtschaft braucht qualifizierte Mitarbeitende
Dass viele Betriebe im Saarland zu wenig Azubis haben, hat verschiedene Gründe. Mit Jobgarantie zum Beispiel kann in einigen Branchen kaum geworben werden, etwa in der Automobilindustrie, wo unter anderem bei Ford Stellen abgebaut werden.
Doch die Bemühungen, weitere Jugendliche mit Job- und Ausbildungsangeboten zu erreichen, seien letztlich auch für die Wirtschaft von Vorteil, betont Martin Schlechter vom Saarländischen Unternehmensverband VSU: "Die Wirtschaft befindet sich permanent im Wandel. Im Moment ist es natürlich besonders stark aufgrund der klimabedingten Transformation, aber wir sind uns sicher, dass die saarländische Wirtschaft auch morgen noch gut qualifizierte Menschen braucht – im Dienstleistungsbereich, im Industriebereich, im Handel und in allen Wirtschaftsbereichen werden junge Menschen mehr gebraucht denn je."
Vereinbarkeit von Job und Freizeit für Azubis wichtig
Dafür müssen aber auch die Bedingungen stimmen, findet Landesschülervertreter Hasan Aljomaa. Dabei sei Gehalt zwar ein Faktor – "aber noch viel viel wichtiger ist natürlich die Kombination von Beruf und Freizeit, von Beruf und normalem Alltag."
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 20.11.2024 berichtet.