Fast jeder fünfte Neubau im Saarland ist ein Holzhaus
Im Saarland wird aktuell knapp jeder fünfte Neubau aus Holz gebaut. Wenn es nach den Agrarministern der Länder geht, soll dieser Anteil möglichst rasch auf 30 Prozent wachsen - aus Klimaschutzgründen.
Auf ihrer Tagung Ende März haben die Agrarminister der Länder beschlossen, die „Charta für Holz“ des Bundesministeriums für Energie und Landwirtschaft zu unterstützen. Ein Kernziel: den Anteil von Neubauten aus Holz von derzeit 20 Prozent auf 30 Prozent zu steigern. Ein Hauptgrund: Die Debatte um besseren Klimaschutz bei Gebäuden.
"Die Transformation im Bausektor ist für den Klimaschutz und eine nachhaltige Wirtschaft von großer Bedeutung", sagt auch die saarländische Agrarministerin Petra Berg (SPD) auf SR-Anfrage. Holzbau sei eine nachhaltige Bauweise. Der Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung sei klimafreundlich und kreislaufwirtschaftlich sinnvoll, da hier eine natürlich nachwachsende Ressource zu einem langlebigen Produkt verarbeitet werde.
Beton hingegen sei "ein CO2-intensives Material". Außerdem gebe es eine internationale Sandkrise, die immer mehr zum Problem werde.
Vor allem Einfamilienhäuser aus Holz
Derzeit liegt die Quote zur Nutzung von Holz im Wohnungsbau deutschlandweit bei rund 20 Prozent. Auch im Saarland wird fast jeder fünfte Neubau aus Holz gebaut: Laut Statistischem Landesamt waren von insgesamt rund 970 Baugenehmigungen im Jahr 2021 rund 170 für Holzgebäude, das entspricht einem Anteil von 17,5 Prozent.
Ein ähnlich hoher Anteil wie auf Holz entfällt auf Kalksandstein. Den höchsten Anteil bei den Baustoffen haben Häuser aus Poren- oder Leichtbeton.
Vor allem die Bauherren von Einfamilienhäusern entscheiden sich für den Baustoff Holz: Rund 87 Prozent der genehmigten Holzhäuser waren im Jahr 2021 Einfamilienhäuser.
Feature zum Thema "nachhaltiges Bauen"
Im Rahmen der ARD-Themenwoche 2020 hat sich Carmen Bachmann mit nachhaltigem Bauen beschäftigt und eine Familie besucht, die in einem Holzhaus lebt: