Eine Hand hält Geldscheine vor einen Gaszähler (Foto: IMAGO / Rene Traut)

Inflation im Saarland steigt auf Rekordwert

  29.09.2022 | 14:55 Uhr

Mit 8,9 Prozent hat die Inflationsrate im Saarland einen neuen historischen Höchststand erreicht. Nie zuvor haben sich die Preise innerhalb eines Jahres derart verteuert. Angetrieben durch die hohen Energiepreise wird es in vielen Lebensbereichen teurer.

Die Energiekrise schlägt sich immer mehr auf die Verbraucherpreise durch. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise im Saarland im September durchschnittlich um 8,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag mit.

"Entfesselte Energiepreise"

Hauptursache sind laut Statistischem Amt nach wie vor "die entfesselten Energiepreise". Eine Rolle spielt zudem, dass der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket ausgelaufen sind, die zuvor noch eine dämpfende Wirkung auf die Preisentwicklung hatten. Für eine Tankfüllung mussten die Saarländerinnen und Saarländer im August 30 Prozent mehr zahlen als vor einem Jahr und durchschnittlich knapp zehn Prozent mehr als vor einem Monat.

Den höchsten Preisanstieg gab es bei der Haushaltsenergie. Die Heizölpreise haben sich im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. Fernwärme ist um knapp 75 Prozent teurer, Holzpellets und Brennholz knapp 70 Prozent und Gas 60 Prozent. Die Netto-Kaltmieten – der größte Posten in dem Warenkorb der Statistiker – sind um 1,8 Prozent gestiegen.

Nahrungsmittel um 15 Prozent teurer

Die gestiegenen Energiepreise wirken sich immer stärker auch auf weitere Waren und Dienstleistungen aus. Nahrungsmittel etwa sind im Jahresvergleich 15 Prozent teurer geworden. Besondere Preissprünge gab es dabei bei Mehl (+ 66,4 Prozent), Sahne (+ 53,1 Prozent) und Speiseölen (+ 46,5 Prozent).

Auch Möbel und Haushaltszubehör kosten knapp neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Kleidung und Schuhe wurden um 2,7 Prozent teurer.

Wie wird die Inflationsrate ermittelt?

Eine Inflationsrate von 8,9 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr 1000 Euro gekostet hat, heute 89 Euro oder 8,9 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet eine Beispielmischung aus Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso anteilig enthalten wie Energiekosten, Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 29.09.2022 berichtet.


29.09.2022, 14:55 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels hieß es im ersten Absatz die Preise im Saarland seien im August im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent gestiegen. Tatsächlich war dieser Preisanstieg jedoch im September. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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